Investmentbranche

Fondsabsatz zu gut für die Ewigkeit

Einen rekordhohen Zufluss von netto 158 Mrd. Euro im zurückliegenden Jahr und zweistellige Aktienmarktrenditen kann die deutsche Fondsbranche gewiss nicht für immer fortschreiben. Gleichwohl ist sie solide aufgestellt.

Fondsabsatz zu gut für die Ewigkeit

jsc

Der Fluch der Erfolgreichen lautet, dass sie ihre Leistung kaum überbieten können. Die Fondsbranche erzielte laut Bundesbank mit 158 Mrd. Euro Neugeschäft eines ihrer besten Vertriebsjahre überhaupt, während die Börsen stiegen und die Fondsvolumina anschwollen. Das Geschäft verlief also außergewöhnlich gut und wird sich in diesem Jahr nur mit Glück wiederholen lassen. Fondszuflüsse sind erfahrungsgemäß volatil und Aktienmärkte können nicht in alle Ewigkeit zweistellige Renditen bieten wie noch 2021. Die aktuelle Unruhe an den Märkten und der absehbare Kurswechsel der Zentralbanken lässt bereits ein ungemütliches Fondsjahr erahnen. Aber auch wenn das jüngste Ergebnis kein Wegweiser für die Ewigkeit ist, so ist die Branche auf kommende Jahre vorbereitet: Nach der Phase steigender Börsenkurse sind die verwalteten Vermögen und damit die Ertragsbasis hoch, die Branche hat viele Anlegerinnen und Anleger mit Sparplänen an sich gebunden und sich auch im Spezialfondsmarkt fest etabliert. Die Zeiten werden rauer, doch für moderate Zuwächse bleibt langfristig Luft.