Fondsbranche sammelt weltweit 2 Bill. Euro ein

Europa ist Zugpferd im Neugeschäft - China holt auf

Fondsbranche sammelt weltweit 2 Bill. Euro ein

jsc Frankfurt – Die Fondsbranche hat nicht nur in Deutschland im vergangenen Jahr ein außergewöhnlich starkes Neugeschäft erzielt: Weltweit flossen den Gesellschaften netto 1,97 Bill. Euro zu, berichtet der europäische Fondsverband Efama. Im ebenfalls starken Vorjahr kamen bereits 1,53 Bill. Euro zusammen. Besonders gut entwickelte sich das Fondsgeschäft in Europa, wo 2015 mehr als ein Drittel der Zuflüsse erzielt wurde (siehe Grafik). Zum Jahresende stand das weltweite Fondsvermögen inklusive Dachfonds bei 36,9 Bill. nach zuvor 33,0 Bill. Euro. Die Efama hat die Daten gemeinsam mit ihrem US-Pendant für den internationalen Verband IIFA erhoben.Einen Dämpfer erlitt die Fondsbranche im dritten Quartal, als die Märkte in China kollabierten und die Kurse auch in westlichen Ländern einbrachen. Ähnlich wie in Deutschland zog das Neugeschäft jedoch zum Jahresende wieder deutlich an. Der Erfolg börsengehandelter Fonds (ETF) setzte sich mit einem Neugeschäft von 292 Mrd. nach zuvor 208 Mrd. Euro fort. Auch Mischfonds, die in Deutschland die Absatzstatistik prägen, kamen weltweit mit 642 Mrd. nach zuvor 423 Mrd. Euro auf einen höheren Wert. Während ETF typischerweise mit niedrigen Gebühren locken und den Fondsgesellschaften nur geringe Margen ermöglichen, gilt das Geschäft mit Mischfonds, die sich oft an private Sparer richten, gerade in Europa als lukrativ. Wichtige Größe im Neugeschäft sind weltweit auch Geldmarktfonds, die je nach Marktlage mal Abflüsse, mal Zuflüsse erzielen und im gesamten Turnus mit einem Zufluss von netto 367 Mrd. nach zuvor 153 Mrd. Euro deutlich im Plus lagen. In Deutschland spielen Geldmarktfonds nur eine untergeordnete Rolle, allerdings investiert auch eine Reihe an Rentenfonds in kurzlaufende Papiere.Gemessen am gesamten Fondsmarkt sind nach wie vor die USA führend, wo mit umgerechnet 17,9 Bill. Euro fast die Hälfte der weltweit verwalteten Vermögen liegt, während mit 12,3 Bill. Euro ein Drittel auf Europa entfällt. China liegt mit 1,2 Bill. Euro etwa auf Höhe der sehr viel kleineren Länder Kanada und Australien, hat aber in den zurückliegenden Jahren deutlich an Gewicht gewonnen.Mit dem Absatz in Deutschland, wo laut Fondsverband BVI binnen Jahresfrist rekordhohe 188 Mrd. Euro zusammenkamen und das Vermögen von 2,38 Bill. auf 2,60 Bill. Euro zulegte, sind die Daten nur bedingt vergleichbar. Insbesondere das Geschäft mit institutionellen Investoren, die hierzulande häufig in Spezialfonds investieren, prägt die deutsche Statistik stark.—– Wertberichtigt Seite 6