Fondsgeschäft lässt deutlich nach
fir Frankfurt – Die deutsche Fondsbranche hat in den neun Monaten bis Ende September Nettozuflüsse von 63,4 Mrd. Euro verzeichnet und damit erheblich weniger als im Vorjahreszeitraum, als sie noch netto 111 Mrd. Euro eingeworben hatte. Vor allem der hohe Abfluss aus freien Mandaten machte sich bemerkbar. Die Investoren entzogen ihnen 13,8 Mrd. Euro nach Abflüssen von 10,1 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Bei offenen Publikumsfonds ließ die Dynamik deutlich nach: Sie verzeichneten in den neun Monaten ein Nettomittelaufkommen von 17,8 Mrd. Euro, geht aus einer Mitteilung des Bundesverbandes Investment und Asset Management (BVI) von Donnerstag hervor. Im Jahr zuvor waren es noch 55,0 Mrd. Euro gewesen. Pensionskassen bedeutender Bei offenen Spezialfonds, die für institutionelle Anleger aufgelegt werden, war der Unterschied weniger gravierend: 58,3 Mrd. Euro flossen ihnen von Januar bis September dieses Jahres zu, wohingegen im Jahr zuvor 63,8 Mrd. Euro verzeichnet wurden. Die Zuflüsse bei Spezialfonds stammten zum Großteil von Altersvorsorgeeinrichtungen, etwa Pensionskassen und Versorgungswerken, die den Fonds in den neun Monaten laut BVI netto 20,3 Mrd. Euro neue Mittel anvertrauten. Insgesamt, so der Verband, habe der Anteil von Altersvorsorgeeinrichtungen am Vermögen der offenen Spezialfonds zugenommen: Betrug er Ende 2016 noch 22 %, so sind es nun 28 %. Volumenstärkste Anlegergruppe sind dem BVI zufolge weiterhin Versicherer, obwohl ihr Anteil von 37 % auf 34 % gesunken ist. Die Fondsbranche verwaltet nach eigenen Angaben ein Vermögen in Fonds und Mandaten von über 3 Bill. Euro. Im September betrug der Zufluss unter dem Strich 5 Mrd. Euro. Damit unterschreitet auch dieser Wert jenen des Vormonats, in dem es noch 11,4 Mrd. Euro gewesen waren. Die Fondstochter der Deutschen Bank, DWS, die seit Monaten mit Abflüssen kämpft, verzeichnete im September bei offenen Publikumsfonds ein Minus von 1,48 Mrd. Euro.