Fondsgeschäft trotzt Börsentalfahrt

Milliardenzuflüsse zu Jahresbeginn - Aktienprodukte leiden

Fondsgeschäft trotzt Börsentalfahrt

sto Frankfurt – Trotz der rasanten Talfahrt an den Aktienmärkten zu Jahresbeginn hat sich das Geschäft der deutschen wie auch internationalen Fondsbranche überraschend gut gehalten. Wie der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) mitteilte, flossen der deutschen Fondsbranche im Januar 16,6 Mrd. Euro netto zu nach 27,5 Mrd. Euro im Vorjahresmonat. Und nach Angaben des BlackRock Investment Institute gab es im Februar weltweit 9,4 Mrd. Dollar frisches Kapital für Indexprodukte gegenüber 49,1 Mrd. Dollar im Vorjahresmonat. Für die ersten zwei Monate kommen damit 24,3 Mrd. Dollar zusammen, verglichen mit 61,2 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum.Das Januar-Fondsgeschäft in Deutschland fußte größtenteils auf Zuflüssen in Spezialfonds für institutionelle Investoren, die 11,6 Mrd. Euro einsammelten. In Publikumsfonds gingen 2,1 Mrd. Euro frische Gelder und in freie Mandate 2,9 Mrd. Euro. Spezialfonds sind allein 2015 besser ins Jahr gestartet mit einem Plus von 16,6 Mrd. Euro. Der Jahresaufakt der Publikumsfonds fiel zuletzt vor vier Jahren schlechter aus mit 1,8 Mrd. Euro. Im Januar 2015 waren fast 9 Mrd. Euro zusammengekommen. Erwartungsgemäß trennten sich die Anleger von Aktienfonds, die Abflüsse von 680 Mill. Euro verzeichneten. Insbesondere global ausgerichtete Portfolien, Produkte mit Fernost-Titeln oder europäische Nebenwerte standen auf der Verkaufsliste. Auch bei Mischfonds wurden die global ausgerichteten, aktienbetonten Varianten verkauft. Wobei aber für die gesamte Kategorie der Mischfonds 252 Mill. Euro netto an Zuflüssen zusammenkamen.Damit steht der Verkaufsschlager aus dem Vorjahr in der Januar-Statistik lediglich an vierter Stelle der führenden Fondskategorien. Deutlich führend mit einem Plus von 2,1 Mrd. Euro waren die Rentenfonds. Hier stürzten sich die Anleger auf geldmarktnahe und kurzlaufende Euro-Varianten. Zweitplatzierter waren die offenen Immobilienfonds mit 787 Mill. Euro. Das ist der höchste Zufluss seit Dezember 2014 mit rund 900 Mill. Euro. An dritter Stelle landeten im Januar die Geldmarktfonds mit 266 Mill. Euro.Die weltweit starken Kursrückgänge an den Börsen drückten das Publikumsfondsvermögen im Vergleich zu Ende 2015 um 3 % auf 853 Mrd. Euro. Insgesamt verringerte sich das verwaltete Vermögen von 2,6 auf 2,58 Bill. Euro.Erfolgreichste Gesellschaft im Januar im Wertpapierfondsgeschäft war die DekaBank, die 1,2 Mrd. Euro an Zuflüssen meldete. Die Hälfte davon ging in den geldmarktnahen Rentenfonds “Deka-Cash”. Zweitstärkster Assetmanager war die Deutsche Asset Management mit 640 Mill. Euro. Platz 3 erreichte Black-Rock mit 449 Mill. Euro, davon drei Viertel erstaunlicherweise mit dem Aktienfonds “ishares Euro Stoxx 50”. Größter Verlierer war Union Investment, die 280 Mill. Euro einbüßte, vor Franklin Templeton und Ethenea. Rekordzuspruch bei GoldDas Februar-Geschäft mit Indexfonds (ETF) und anderen indexabbildenden Produkten war insbesondere getrieben von rekordhohen Zuflüssen in Gold (7,2 Mrd. Dollar) und von frischem Geld in US-Staatsanleihen (4,7 Mrd. Dollar). Große Abflüsse gab es dagegen bei US-Aktien (-8,8 Mrd. Dollar) und europäischen Aktien (-4,2 Mrd. Euro).Auch wenn insbesondere der Einbruch von 40 Mrd. Dollar des Februar-Geschäfts im Vorjahresvergleich drastisch erscheint – das Geschäft mit Exchange Traded Products in den ersten beiden Monaten 2016 fiel zwar schlechter aus als das Rekordjahr 2015, doch lag es immer noch über dem Zeitraum 2014.—– Wertberichtigt Seite 6