Fondssiegel teilt Fondsbranche

FNG-Auszeichnung wird von vielen kleineren Adressen genutzt - Einige etablierte Häuser halten sich zurück

Fondssiegel teilt Fondsbranche

jsc Frankfurt – Der Verkauf von nachhaltigen Fonds in Deutschland wird auch künftig voraussichtlich nach mehreren Branchen- und Anbieterstandards ablaufen: Für das Fondssiegel des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG), das am Donnerstag verliehen wurde, hatten sich in diesem Jahr zwar 73 Anbieter beworben, nachdem im Vorjahr nur 47 Adressen angeklopft hatten, wie die Initiative und die zugehörige Qualitätssicherungsgesellschaft Nachhaltiger Geldanlagen (QNG) mitteilen. Das verwaltete Vermögen der ausgezeichneten Fonds beträgt nun rund 60 Mrd. Euro und damit etwa doppelt so viel wie vor einem Jahr.Größere Gesellschaften und einige bereits etablierte Nachhaltigkeitsanbieter kommen jedoch weiter ohne die Auszeichnung aus: Fonds der Allianz Global Investors und der Deka fehlen auf der Liste, Union Investment ist lediglich mit Fonds für institutionelle Investoren dabei und die DWS mit einem Produkt, das für den Vermögensverwalter DJE aufgelegt wurde. Das grüne Fondshaus Ökoworld und die ebenfalls nachhaltig ausgerichtete GLS Bank verzichten ebenfalls. Hinter dem FNG stehen unter anderem Banken und Fondsadressen, Nichtregierungsorganisationen und Forschungseinrichtungen.Das Siegel, das einige Grundkriterien vorschreibt und den Grad der Nachhaltigkeit mit ein bis drei Sternen angibt, wird gerade von französischen Adressen zunehmend genutzt. In Frankreich seien nachhaltige Ansätze bereits verbreitet und die Gesellschaften somit für ein Siegel aufgeschlossen, sagte QNG-Geschäftsführer Roland Kölsch. Gerade für Adressen, die in der Breite weniger bekannt seien – also viele ausländische Anbieter und kleinere Gesellschaften – könne das Siegel als Beleg für Nachhaltigkeit dienen. Aber auch einige bekanntere Adressen nutzten die Auszeichnung.Im Vertrieb muss sich die Branche auf den Verkauf nachhaltiger Fonds einstellen, denn die EU-Kommission plant, die Frage zur Nachhaltigkeit in das Beratungsgespräch einzuführen. 2022 könnten die geplanten Regeln erstmals verbindlich greifen.