Forderung nach Waffenausschluss

Börsen-Zeitung, 12.2.2019 dm Frankfurt - Über 140 Vermögensverwalter und institutionelle Investoren, die insgesamt 6,8 Bill. Dollar an Anlagegeldern verwalten, haben gemeinsam Indexanbieter dazu aufgefordert, die Hersteller kontroverser Waffen aus...

Forderung nach Waffenausschluss

dm Frankfurt – Über 140 Vermögensverwalter und institutionelle Investoren, die insgesamt 6,8 Bill. Dollar an Anlagegeldern verwalten, haben gemeinsam Indexanbieter dazu aufgefordert, die Hersteller kontroverser Waffen aus ihren Indizes zu entfernen. Der in verschiedenen Medien publizierte Aufruf richtete sich an Vertreter von FTSE Russell, Morningstar, MSCI, S&P Dow Jones Indices und den zur Deutschen Börse gehörenden Indexanbieter Stoxx.Eine genaue Definition des Begriffs “kontroverse Waffen” existiert nicht, doch bezieht er sich hier auf Streumunition, Antipersonenminen sowie Atomwaffen, die in Ländern hergestellt werden, die den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet haben. Auch biologische und chemische Waffen fallen darunter. Anlagen in Unternehmen mit Bezug zu kontroversen Waffen würden schon heute gegen einige nationale Bestimmungen und internationale Konventionen verstoßen, sagte die von Swiss Sustainable Finance (SSF) koordinierte Initiative. Die gängigen Indizes würden sie aber nach wie vor berücksichtigen. Für aktive Anleger, die sie selbst ausschließen, bedeute dies einen zusätzlichen Tracking Error im Vergleich zu Standardbenchmarks. Passive Anleger hätten dagegen meist keine Wahl, denn die überwältigende Mehrheit der Strategien bildeten “traditionelle Indizes ohne Ausschlüsse” nach.