Rückstellungen

Franken-Kredite belasten Commerzbank

Die Commerzbank hat neue Rückstellungen für die Frankenkredite ihrer polnischen Tochter MBank von 436 Mill. Euro gebildet. Das Jahresergebnis der gelben Bank soll trotzdem positiv bleiben.

Franken-Kredite belasten Commerzbank

bn Frankfurt

In Franken vergebene Kredite der Tochter MBank holen abermals die Commerzbank ein. Am Freitagabend hat das gelbe Institut für das Schlussquartal Rückstellungen in Höhe von 436 Mill. Euro „bezüglich der auf Fremdwährungen indexierten Kreditverträge“ angekündigt. „In entsprechender Höhe wird das operative Ergebnis des vierten Quartals der Commerzbank belastet“, hieß es ad hoc. Die Commerzbank erwarte dennoch ein positives Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2021. Laut einer von Mitte November datierenden Konsensschätzung haben Analysten für das vergangene Jahr zuletzt ein den Aktionären und Minderheiten zurechenbares Konzernergebnis von 163 Mill. Euro erwartet.

Mit den vor dem Wochenende angekündigten Rückstellungen für Verluste im Kreditgeschäft dürfte sich die Risikovorsorge des Instituts für Franken-Kredite auf nunmehr über 900 Mill. Euro erhöhen. Dies wären rund 40% des noch ausstehenden Kreditvolumens, das sich dem Vernehmen nach auf 2,4 Mrd. Euro beläuft.

Im Interview der Börsen-Zeitung hatte Commerzbank-Finanzvorständin Bettina Orlopp Mitte Dezember erklärt: „Die Vorsorge für das Frankenthema beläuft sich auf etwa 500 Mill. Euro, einschließlich der 95 Mill. Euro, die wir im dritten Quartal verbucht haben. Im Sommer gab es wieder etwas mehr Klagen, mal sehen, was das vierte Quartal bringt und wie das Pilotprojekt angenommen wird.“ In Ermangelung einer Grundsatzentscheidung des Obersten Gerichts in Polen hat die MBank ihren Angaben zufolge ein dreimonatiges Pilotprojekt gestartet und einem Teil der Franken-Kreditnehmer eine Einigung angeboten.

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