Frankenkredite bringen polnische Banken in Not

Gesetzentwurf verleiht Schuldnern mehr Rechte

Frankenkredite bringen polnische Banken in Not

Reuters Warschau – Die polnische Bankenaufsicht schlägt Alarm: Falls das geplante Gesetz zur Umwandlung von Fremdwährungskrediten in Kraft trete, benötigten einige Banken des Landes Liquiditätshilfen der Notenbank, sagte der Chef der Behörde, Andrzej Jakubiak, in Warschau. Nach dem vom Parlament verabschiedeten Entwurf sollen die Kreditnehmer das Recht erhalten, die zumeist in Schweizer Franken aufgenommenen Hypothekendarlehen in Zloty zurückzuzahlen.Der Regulierer schätzt die Gesamtbelastung für die Branche aus dem Gesetz auf rund 22 Mrd. Zloty (5,2 Mrd. Euro). Das ist mehr, als alle Banken des Landes im vergangenen Jahr verdient haben. Die Umwandlung der Kredite könnte sie etwa ein Fünftel ihrer Kapitalpolster kosten, hatte die Aufsichtsbehörde berechnet. Das Parlament hatte den Kreis der Berechtigten gegenüber dem ersten Entwurf deutlich ausgeweitet. Ob der Senat dem zustimmt und der Präsident das Gesetz unterzeichnet, ist allerdings offen.Vor allem in den Jahren 2007 und 2008 hatten mehr als eine halbe Million Polen Hypothekenkredite in Schweizer Franken aufgenommen, weil die Zinsen dafür deutlich niedriger waren als für Kredite in Zloty.