Frankfurts Fintech-Zentrum hakt

"Tech Quartier" muss Termin für Eröffnungsfeier verschieben

Frankfurts Fintech-Zentrum hakt

bn Frankfurt – Dem Finanzplatz Frankfurt droht ein Fehlstart seines geplanten Fintech-Zentrums. Nach Informationen der Börsen-Zeitung wird der ursprünglich geplante Termin für die Eröffnungsfeier des “Tech Quartier” im Oktober nicht zu halten sein. Als eine Option ist nun ein Termin im November im Gespräch, der indes auch nicht als sicher gilt. Im Hessischen Wirtschaftsministerium will man von einer Verschiebung indes nicht sprechen. Der Betrieb im “Tech Quartier” starte wie geplant im kommenden Monat, sagte ein Sprecher am Freitag auf Anfrage. “Was den Termin der Eröffnung betrifft, wird nichts verzögert, denn es gab noch keinen von uns bestätigten Termin.” Man sei noch in der Abstimmung. Wann die Eröffnungsfeier terminiert wird, steht demnach noch nicht fest.Die Episode zeugt von den Dissonanzen im Kreis der Initiatoren. Auf der einen Seite hat sich Hessens Landesregierung und vor allem Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir das “Tech Quartier” als Prestigeprojekt auf die Fahnen geschrieben – das Fintech-Zentrum soll als Kern eines “Clusters” Frankfurt zum international führenden Standort für Start-ups mit Fokus auf digitale Finanzdienstleistungen machen. Auf der anderen Seite wird in Finanzkreisen moniert, dass, nachdem das Land und sein Förderinstitut, die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank), das Vorhaben an sich gezogen hätten, es diesem an Unternehmertum fehle. Stattdessen spielten nun politische Eitelkeiten eine Rolle. “Da geht es darum, wer die Lorbeeren bekommt”, heißt es bei Beobachtern. Das sei “wahnsinnig schade”.So lieferte man sich in einem Koordinationsgremium dieser Tage längliche Debatten zu der Frage, ob die Eröffnungsveranstaltung mit der Verleihung des “FrankfurtRheinMain Business Angels Award” zusammenfallen solle oder nicht, wie berichtet wird. Den Preis verleihen die Finanz-Lobby-Vereinigung Frankfurt Main Finance, die “Business Angels Frankfurt RheinMain” sowie die WM Gruppe, welche die Börsen-Zeitung herausgibt. Derweil sind dem Vernehmen nach noch längst nicht alle Sponsoringverträge unter Dach und Fach. Dieses Hick-Hack sei umso ärgerlicher, da Frankfurt in Sachen Fintech-Zentrum schleunigst in die Gänge kommen müsse, wird beklagt. Schließlich wolle man gegen andere Zentren in London und in Asien antreten. Die Deutsche Börse, die als Platin-Sponsor des “Tech Quartiers” 100 000 Euro zahlt, äußerte sich am Freitag auf Anfrage nicht.Die Betreibergesellschaft des “Tech Quartier” steht unter Federführung der WIBank. Im Frankfurter Hochhaus Pollux hat sie für 7,5 Jahre Räume unter anderem für ein “Tech Lab”, Veranstaltungen, Konferenzen und Schulungen gemietet.—– Bericht Seite 3