Französische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen BNP Paribas
Französische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen BNP Paribas
Verdacht auf Geldwäsche – Ex-Partner aus Zypern im Visier
wü Paris
Die französische Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen BNP Paribas wegen des Verdachts auf erschwerte Geldwäsche eingeleitet. Sie bestätigte einen entsprechenden Bericht von "Le Monde", nach einem Hinweis von Tracfin im Juni vorläufige Untersuchungen initiiert zu haben. Dem Finanznachrichtendienst, der dem Wirtschaftsministerium untersteht, waren verdächtige Geldflüsse von TCR International Limited aufgefallen.
Der zypriotische Finanzdienstleister hatte bis 2022 ein Abkommen mit der BNP-Tochter BNP Paribas Securities Services, bei der offenbar seine Konten angesiedelt waren. Im Visier der Ermittlungen sollen laut übereinstimmenden Presseberichten verdächtige Geldströme in Höhe von mehreren Mill. Euro im Zeitraum 2019 bis 2021 stehen. Hinter einigen davon sollen laut "Le Monde" russische und ukrainische Kunden stecken.
Die US-Justiz interessiere sich für den von der russischen Wagner-Gruppe genutzten Finanzkreislauf und habe deshalb bei ihren Pariser Kollegen Amtshilfe beantragt, berichtet das Blatt. TCR International dementiert, direkte Beziehungen zu Wagner unterhalten zu haben.
Die Ermittler müssen nun prüfen, ob BNP ihre Sorgfaltspflicht respektiert hat. Ihr läge am Herzen, die regulatorischen Verpflichtungen einzuhalten, erklärte die Bank. Die US-Justiz hatte sie 2014 wegen Sanktions-Verletzungen zu einer Strafe von 8,9 Mrd. Dollar verdonnert. Die US-Börsenaufsicht SEC ermittelt gegen sie und andere Banken wegen der Nutzung nicht zugelassener Nachrichtendienste wie Whatsapp.