Französische Großbanken verklagen EZB-Aufsicht

Institute fordern Befreiung von Kapitalvorgaben

Französische Großbanken verklagen EZB-Aufsicht

Reuters Frankfurt/Paris – Die EZB ist erstmals in ihrer Rolle als europäische Bankenaufseherin von Branchengrößen verklagt worden. Mehrere französische Institute, darunter BNP Paribas und Crédit Agricole, wollen beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) eine Befreiung von speziellen Vorgaben für Kapitalvorschriften erreichen. Einlagen bei Förderbank CDCWie Insider der Nachrichtenagentur Reuters mitteilten, wenden sich die Geldhäuser gegen die Forderung der Europäischen Zentralbank (EZB), dass sie Kapital für das auf Sonderkonten der staatlichen Förderbank CDC angelegte Geld vorhalten sollen. Die Caisse des Dépôts et Consignations (CDC) verwaltet dreistellige Milliardensummen, die Franzosen mit dem in der Bevölkerung beliebten steuerfreien Sparbuch “Livret A” auf die hohe Kante legen. Diskussion zu Leverage RatioDie Banken wollen unter Berufung auf europäisches Recht eine Befreiung von der Vorgabe erreichen, dass diese Gelder in die Berechnung ihrer maximalen Verschuldungsquote – auch Leverage Ratio genannt – einbezogen werden. Diese Kennzahl gibt das Verhältnis von Eigenkapital zur Bilanzsumme an. Die meisten der großen beaufsichtigten Finanzinstitute sollen mit der im Jahr 2018 voll verbindlich in Kraft tretenden Regel eine Untergrenze von 3 % einhalten.