Finanzstabilität

FSB will Regulierung für Klimarisiken ordnen

Der FSB will führend sein bei der Koordination globaler Institutionen zu Klimathemen. Auch bei anderen Institutionen stet das Themen inzwischen hoch oben auf der Agenda.

FSB will Regulierung für Klimarisiken ordnen

fir Frankfurt

Der globale Finanzstabilitätsrat (FSB) hat Vorschläge unterbreitet und Koordinierungsschritte angemahnt, um klimabezogene Risiken für das Finanzsystem beherrschbar zu halten. Dabei empfiehlt sich das Gremium, dem vor allem Vertreter von Notenbanken, Regulierern und Aufsichtsbehörden angehören, als Koordinator der Vielzahl an Nachhaltigkeitsinitiativen. In einer gemeinsam mit zwei weiteren Berichten veröffentlichten Roadmap skizziert der FSB das gemeinsame Vorgehen gegen klimabedingte Finanzrisiken. Besondere Relevanz misst er dabei vier Aspekten bei: der Offenlegung klimabezogener Informationen durch Unternehmen; brauchbaren Daten als „Rohmaterial“ zur Diagnose klimabezogener Verwundbarkeiten; einer Schwachstellenanalyse, um Übertragungs- und Rückkopplungseffekte von Klimaschocks im Weltfinanzsystem besser zu verstehen; und zuletzt der Anwendung wirksamer, stimmiger Regulierungs- und Aufsichtsansätze.

„Die Roadmap zielt darauf ab, eine strategische Orientierung zu geben, die auf den derzeit laufenden Arbeiten aufbaut und eine Richtung vorgibt“, heißt es darin. Der FSB konzentriert sich eigenen Angaben zufolge auf den Zeitraum 2021 bis 2023, weise aber auch darüber hinaus. Da sich die Prioritäten im Laufe der Zeit weiterentwickeln dürften, sei der Fahrplan als Handreichung zu verstehen, die immer wieder angepasst werde. Den in der G20 vereinten führenden Wirtschaftsmächten hat der FSB die Roadmap zwecks Billigung vorgelegt. Die Finanzminister und Notenbankchefs der G20 werden sich unter italienischem Vorsitz am 9. und 10. Juli treffen und sich mit dem Papier auseinandersetzen.

Rolle als Koordinator

Für sich selbst definiert der FSB eine führende Rolle, wenn es um die Koordinierung der Arbeiten globaler Institutionen zum Thema geht. „Die Vernetzung der klimabedingten Finanzrisiken und die wachsende Zahl der Arbeiten zu ihrer Bewältigung verstärken die Notwendigkeit eines koordinierten Vorgehens“, schrieb FSB-Vorsitzender Randal K. Quarles an die G20. Der FSB, der es als seine Aufgabe versteht, das internationale Finanzsystem stabil zu halten, sieht sich demnach in einer guten Position, um die Arbeit zur Bewältigung klimabedingter Finanzrisiken international zu koordinieren und sichtbar zu machen.

Globale Initiativen, die sich den finanziellen Risiken des Klimawandels widmen, umfassen den Angaben zufolge abgesehen vom FSB das Network for Greening the Financial System (NGFS), den Baseler Ausschuss, die internationale Vereinigung der Versicherungsaufsichtsbehörden (IAIS), die Internationale Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden (IOSCO), OECD, IWF und Weltbank. Zudem sind Klimathemen auf den Agenden der G20 und der G7 für das laufende Jahr zu finden, und für November ist die UN-Klimakonferenz in Glasgow anberaumt.