Versicherer

Fusionierte Provinzial kommt gut durch die Krise

ab Köln – Der aus dem Zusammenschluss von Provinzial Nordwest und Provinzial Rheinland hervorgegangene Provinzial-Konzern hat sich im Jahr des Zusammenschlusses wacker geschlagen. Vor Steuern erzielte der Konzern mit 166 Mill. Euro nicht nur ein...

Fusionierte Provinzial kommt gut durch die Krise

ab Köln – Der aus dem Zusammenschluss von Provinzial Nordwest und Provinzial Rheinland hervorgegangene Provinzial-Konzern hat sich im Jahr des Zusammenschlusses wacker geschlagen. Vor Steuern erzielte der Konzern mit 166 Mill. Euro nicht nur ein über dem Vorjahreswert (146 Mill. Euro) liegendes Ergebnis, sondern übertraf auch die selbst gesteckten Erwartungen deutlich, wie mitgeteilt wird. Zugute halten sich die Münsteraner, mit einem Zuwachs bei den wirtschaftlichen Gesamtbeitragseinnahmen um 1,6 % auf 6,5 Mrd. Euro besser als der Markt abgeschnitten zuhaben, der um etwa 1 % gewachsen sei.

Die Aussage des schnelleren Wachstums trifft jedoch nur auf die Schaden- und Unfallversicherung zu. Hier konnte der Konzern die Beitragseinnahmen um 4,6 (Markt: 2,3) % auf 3,97 Mrd. Euro ausbauen, allen voran in der Wohngebäudeversicherung, die um fast 7 % zulegte. Die Schadenbelastung nahm im Gefolge von Sturmereignissen und Großschäden durch Feuer insgesamt leicht zu. Gegenläufig wirkten coronabedingt geringere Aufwendungen im Kfz-Geschäft. Letztlich landete die Schaden-Kosten-Quote bei 85,2 % und lag damit um fast vier Punkte unter dem Marktdurchschnitt. Die positive Geschäftsentwicklung in der Sachversicherung setzte sich zum Jahresauftakt fort. Wie es heißt, wuchsen die Beiträge in der Schaden- und Unfallversicherung in den ersten drei Monaten um 2,3 %.

Weniger günstig gestaltete sich das Geschäft der beiden Lebensversicherer. Hier schwächelte die Provinzial Nordwest, was letztlich zu einem Rückgang der Beitragseinnahmen im Konzern um 2,7 % auf 2,54 Mrd. führte. Hinter dem Rückgang stand nach den Abgaben vor allem der Einbruch im Einmalbeitragsgeschäft. Das versicherungstechnische Ergebnis wurde von einer hohen Zuführung zur Zinszusatzreserve belastet.

Die schwache Entwicklung setzt sich im neuen Turnus fort. Im ersten Quartal verringerten sich die Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung um 4,4 %. Gleichwohl erwartet Vorstandschef Wolfgang Breuer auch in der Lebensversicherung im Gesamtjahr ein moderates Beitragswachstum.

Der Kapitalanlagebestand lag am Bilanzstichtag bei 46 Mrd. Euro, die Nettoverzinsung betrug 2,7 %.