Game Changer Master-KVG - Die Erfolgsstory geht weiter

15 Jahre nach dem Start hat die Idee die Wertpapierbranche massiv verändert und etabliert sich jetzt auch im Immobiliensektor

Game Changer Master-KVG - Die Erfolgsstory geht weiter

Vor 15 Jahren hätten sich wohl die wenigsten Marktteilnehmer vorstellen können, wie sehr sich der Assetmanagement-Markt durch die Einführung der Master-KVG verändern, weiterentwickeln und spezialisieren würde – und das Konzept bietet unverändert viel Potenzial. Am 6. Dezember 2001 begann durch einen schlichten Verwaltungsakt eine der eindrucksvollsten Erfolgsgeschichten der deutschen Fondsbranche. Das damalige Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen, die heutige BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht), genehmigte die Auslagerung von Assetmanagement-Leistungen von Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVG) an Dritte. So wurde das Modell der Master-KVG in die Rechtspraxis umgesetzt. Seit-her hat die von Universal-Investment mit ihren Anlegern als Pionieren entwickelte Idee die Branche massiv verändert. Institutionelle Anleger können ihre Fondsanlagen bei einem Administrator bündeln und die Anlageentscheidungen an spezialisierte Assetmanager auslagern.In den letzten 15 Jahren hat die Fondsbranche einen enormen Aufschwung erlebt, der auch der effizienteren Fondsverwaltung durch die Master-KVG geschuldet ist. Ein paar Zahlen belegen den Erfolg der Master-KVG-Idee, der die Investmentbranche quasi revolutioniert hat. Während Ende 2011 das Spezialfondsvolumen bei 492 Mrd. Euro lag und unter den zehn größten Fondsgesellschaften neun aktive Manager waren, stieg das Volumen zum Ende des zurückliegenden Jahres auf 1 418 Mrd. Euro. Derzeit sind unter den Top 10 sechs Master-KVGs, darunter Universal-Investment auf Platz 2.Der Markt für die sogenannten segmentierten Spezialfonds, also die Masterfonds der Master-KVGs, wächst weiter. Er hat inzwischen ein historisches Hoch erreicht. Mehr als 1 Bill. Euro – anteilig 70 % des Marktes – betrug das Gesamtvolumen 2016 gemäß des Fondsverbands BVI. Investoren suchen angesichts der seit Jahren extrem niedrigen Zinsen Renditechancen über hoch spezialisierte Assetmanager, die sie flexibel über Masterfonds anbinden. Sie nutzen die Möglichkeit, je nach Anlageklasse und Strategie ihre Mandate an den jeweils besten Assetmanager zu vergeben, unabhängig davon, ob er eine deutsche KVG oder ein internationales Haus ist. Das Beste aus allen Welten also. Worauf basiert der Erfolg?Warum sind Master-KVGs so erfolgreich? Drei Schlagworte dazu: Effizienz, Flexibilität und Transparenz. Die grundsätzlichen Vorteile sind offensichtlich: Institutionelle Anleger lassen ihren gesamten Fondsbestand über eine zentrale Plattform effizient steuern, die idealerweise für alle Assets und Anlageklassen und für immer komplexer werdende Portfoliostrukturen funktioniert – egal ob über deutsche oder luxemburgische Anlagevehikel. Investoren wiederum wählenflexibel die Assetmanager mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis aus.Master-KVGs schaffen zudem Transparenz: Ein leistungsfähiges, tägliches Online-Reporting schafft hier die notwendige Durchschau für den institutionellen Investor – über die Entwicklung der Anlagen, über die Leistung der Assetmanager und über die aggregierten Risiken über alle Anlagen hinweg. Diese Transparenz erweist sich gerade in Krisenzeiten als enorm wichtig für Anleger, da sie über alle Instrumente und Gattungen hinweg beispielsweise die Beteiligung an einem insolventen Unternehmen erkennen können. Nur wer die Portfoliorisiken kennt, kann sie auch entsprechend steuern. Leistungsfähige Master-KVGs ermöglichen als zentrale Datenmanager eine gesamtheitliche Risikosteuerung und Risikoabsicherung durch Overlay-Management-Lösungen – deutlich effizienter als bei den einzelnen Assetmanagern, die ein Investor beauftragt hat.Die Erfolgsgeschichte des Master-KVG-Konzepts hat auch eine zweite, weniger offensichtliche Seite. Viele Branchenkenner rufen seit Jahren die Konsolidierung der Investmentbranche aus. Dennoch bleibt die Zahl der Anbieter seit Jahren recht stabil. Das ist nur auf den ersten Blick ein Widerspruch, denn die Administrationsplattformen der Master-KVGs werden nach dem Sourcing-Prinzip von immer mehr Investmentgesellschaften genutzt, um unterschiedliche Teile der Wertschöpfungskette auszulagern. Das können Reporting-Bausteine oder Middle-Office-Tätigkeiten sein, aber auch die Komplettübernahme der Fondsbuchhaltung. Das ermöglicht den Fondsgesellschaften eine höhere Effizienz und die Konzentration auf das Assetmanagement als Kernkompetenz. Die Branchenkonsolidierung findet also längst statt, nur eben hinter den Kulissen.Zum Game Changer werden die Master-KVGs aktuell in einem weiteren Bereich, der Immobilienbranche. 2011 wurde das Prinzip der Trennung von Administration und Assetmanagement erstmals auf den Bereich der Immobilienspezialfonds übertragen. Seitdem haben sich zwei Master-KVG-Spezialisten, einer davon Universal-Investment, unter die fünf größten Anbieter von Immobilienspezialfonds vorgearbeitet. Der Gesamtmarkt umfasst derzeit 64,5 Mrd. Euro. Allein 2016 kamen 8,4 Mrd. Euro neu dazu, mehr als die Hälfte davon konnten die Master-KVGs auf sich vereinen. Weiterer SchubStichwort Regulierung: Die hohen Anforderungen haben gerade in den letzten Jahren den Master-KVGs einen weiteren Schub verschafft. Als Regulierungsplattform spielen sie eine immer größere Rolle. Jährlich kommen neue Vorschriften und Gesetze auf nationaler und internationaler Ebene wie Emir, Ucits V oder Solvency II hinzu – aktuell die Investmentsteuerreform und Mifid II. Master-KVGs übernehmen zum einen viele dieser Anforderungen für die Anleger. Zum anderen sollten sie dafür sorgen, dass über eine intelligente Strukturierung der Anlagen die Regulierungsvorgaben auf der Asset-Ebene jeweils zum gesamten Regulierungsregime des Investors passen. Das ist vor allem für Anlagen jenseits der klassischen Wertpapiere, also beispielsweise Private Equity, Immobilien, Infrastruktur oder Private Debt, eine große Herausforderung, die eine breite Palette an Investmentvehikeln ebenso erfordert wie eine umfassende Expertise bei der Gestaltung der Anlagen.Real Assets sind in Zeiten anhaltend niedriger Zinsen bei Investoren gefragter denn je. Alleine auf der Plattform von Universal-Investment hat sich deren Anteil innerhalb von fünf Jahren mehr als verzehnfacht, Tendenz weiter stark steigend. Diese breitere Streuung der Anlagen von klassischen Wertpapiergeschäften hin zu den alternativen Anlagen erfordert sehr hohe Investitionen in Experten und Technik, die wohl nur die großen Anbieter stemmen werden. Was die Zukunft bringtIst das künftige Potenzial für die Master-KVGs angesichts des enormen Wachstums der vergangenen Jahre begrenzt? Für Anbieter, die sich auf die Entwicklungen der letzten Jahre eingestellt haben, gilt das definitiv nicht. Die Wachstumstreiber für die Master-KVGs sollten auch in den kommenden Jahren intakt bleiben: Regulierungsdruck, erhöhte Transparenzanforderungen und steigender Effizienzdruck sowie wachsende Real-Assets-Quoten durch das anhaltende Niedrigzinsumfeld. Eng damit zusammen hängt der weiter wachsende Anteil der Fondsanlagen an den Gesamtanlagen vieler institutioneller Investoren, die Gelder aus auslaufenden Anleihen im Direktbestand in Fondsanlagen umschichten. So ist der Fondsanteil bei Pensionskassen allein im Zeitraum von 2007 bis 2015 bereits um 10 Prozentpunkte gestiegen.Zudem ist die Europäisierung des bislang vor allem auf Deutschland und Luxemburg konzentrierten Geschäftsmodells voll im Gange. Herausforderungen sind unter anderem eine länderübergreifende konsistente Datenbasis, mehrsprachige Reportings, skalierbare Services, Wissen über lokale Regulierungen und steuerliche Rahmenbedingungen, international ausgerichtete Teams im Vertrieb und der Betreuung, aber auch die Strukturierung für die Investoren, um nur einige Aspekte aufzuführen. Hier hat die Reise erst begonnen.—Bernd Vorbeck, Vorsitzender der Geschäftsführung von Universal-Investment