Energiekrise

Gasschock verschont US-Bank­kunden

Während sich die deutschen und europäischen Banken wegen des drohenden Gasschocks auf harte Zeiten einstellen müssen, geraten die US-Banken bei dem Thema politisch unter Druck.

Gasschock verschont US-Bank­kunden

det Washington

Im Gegensatz zu Deutschland und anderen europäischen Ländern haben die USA mit keinem Gasschock zu kämpfen. Um die Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und die Möglichkeit, während des bevorstehenden Winters von Erdgaslieferungen abgeschnitten zu werden, brauchen sich US-Unternehmen und Haushalte keine Sorgen zu machen. Schließlich kommen 99 % der US-Gaseinfuhren aus Kanada, einem befreundeten Nachbarstaat.

Die Versorgung ist nicht nur adäquat, teilweise verflüssigen die USA sogar die eigenen Erdgasvorräte für den Export nach Europa, um Deutschland sowie andere Partnerländer zu entlasten. Jamie Dimon, der Chef von J.P. Morgan Chase, fordert sogar einen neuen „Marshall Plan“, um Europas Abhängigkeit von russischen Erdgaslieferungen zu verringern.

Gleichwohl stehen die US-Banken unter wachsendem politischen Druck. Linksgerichtete, demokratische Kongressabgeordnete und Senatoren verlangen von den Geldhäusern, dass sie Unternehmen aus der fossilen Energieindustrie den Zugang zu Finanzierungsmitteln erschweren oder den Geldhahn ganz abdrehen. Republikaner stellen sich hingegen auf die Seite der Banken. Sie lehnen Stresstests zu Klimarisiken, die Demokraten nach europäischem Vorbild einführen wollen, ebenso ab wie neue Regeln der Börsenaufsichtsbehörde SEC. Diese würden die Kreditvergabe an Energieunternehmen politisieren und nicht mehr an Bonitätskriterien ausrichten.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.