Genossen bauen Identifikationsplattform

Finanzverbund zeigt sich offen für Kooperationen - Ein neuer Markt entsteht

Genossen bauen Identifikationsplattform

bn Frankfurt – Der Kampf um die Anteile im neuen Markt für Identitätsplattformen nimmt Fahrt auf. Nach Verimi, einem Gemeinschaftsunternehmen unter anderem der Deutschen Bank, der Bundesdruckerei und mehrerer Dax-Konzerne, sowie den Sparkassen entwickelt nun auch der genossenschaftliche Finanzverbund ein Verfahren zur digitalen Authentifizierung, welche Kunden zur Identifikation andernorts nutzen können. “Auch wir arbeiten an einem zentralen Authentifizierungsservice, damit sich unsere Kunden im ersten Schritt mit ihren Online-Banking-Zugangsdaten bei den Unternehmen der genossenschaftlichen Finanzgruppe anmelden können”, teilt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) auf Anfrage mit. “Wir sind auch offen für Kooperationen mit anderen Authentifizierungsservices.” Im Kampf um Kundenbindung und Datenschutz, um die Hoheit über Kundendaten bzw. deren Monetarisierung hat die deutsche Kreditwirtschaft das Feld der Identifikationsdienste entdeckt. Dabei gilt: Je höher die Zahl der Anlaufpunkte und die Akzeptanz im Netz, umso größer die Chancen eines Dienstes, sich durchzusetzen. Bis die Genossen auf den Markt kommen werden, dürfte es indes noch dauern. Zunächst einmal gilt es, den Log-in für Kunden auf allen Portalen der genossenschaftlichen Finanzgruppe zu vereinheitlichen. Vor den Volks- und Raiffeisenbanken dürften die Sparkassen ihre Plattform “Yes” starten. Im laufenden Jahr befindet sich dieses Angebot “noch in der Pilotanwendung”, wie Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), der Börsen-Zeitung vor wenigen Tagen sagte. Vorgeprescht ist die Deutsche Bank mit ihren Kooperationspartnern. Verimi ist seit April auf dem Markt. Zudem haben ProSiebenSat.1, RTL und United Internet die “European NetID Foundation” gestartet. Ziel ist jeweils ein digitales Verfahren, das Kunden zur Identifikation nutzen können wie derzeit im Falle von “Facebook Connect” oder “Paypal Express”. Mit dieser Konstellation drängt sich nicht zuletzt die Frage auf, wie es die Commerzbank mit den Plattformen hält. Die zweitgrößte deutsche Privatbank will sich auf Anfrage nicht in die Karten blicken lassen: “Wir schauen uns den Markt mit Interesse an”, sagte ein Sprecher am Freitag dort.—– Bericht Seite 2