12. CORPORATE BANKING TAG DER BÖRSEN-ZEITUNG

Genossen starten Firmenkundenportal

Mitte Oktober soll es losgehen - "Vom analogen zum digitalen Ökosystem"

Genossen starten Firmenkundenportal

bn Frankfurt – Die genossenschaftlichen Finanzgruppe wird Mitte Oktober ihr Portal für Firmenkunden starten. Dies hat Jürgen Wache, Sprecher des Vorstands der Hannoverschen Volksbank, nach Bilanzsumme die Nummer 21 im Verbund, am Donnerstag auf dem 12. Corporate Banking Tag der Börsen-Zeitung angekündigt. “Der Eisberg unter Wasser ist fertig”, erklärte er. Die Primärinstitute befänden sich derzeit in der Umsetzung. Immense BedeutungMan fange mit der Basis an und werde das Angebot nach und nach ausbauen, sagte er. In einer ersten Stufe werde das Portal zunächst beginnen mit dem Angebot des Zahlungsverkehrs und des Kundenbeziehungsmanagements. Gerade den Zahlungsverkehr macht Wache dabei aus Sicht des Kunden als treibendes Thema im Zuge der Digitalisierung aus.”Das Ganze muss am Ende eine Plattform sein. Wir müssen in der Lage sein, Partner anzubinden”, erklärte er auch mit Blick auf zentrale Produktionseinheiten im Verbund. Neben Banking sind für das Portal als weitere Funktionen unter anderem Analyse, Produktvertrieb und Mehrwertdienste vorgesehen.Für die Kreditgenossen hat ein Erfolg ihrer Digitalisierungsbemühungen im Firmenkundengeschäft eine immense Bedeutung – das Geschäft mit Unternehmenskunden ist der größte Ergebnisbringer im Finanzverbund, wie Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken- und Raiffeisenbanken (BVR), im vergangenen Jahr herausgestrichen hatte. Trotz einer generell guten Marktdurchdringung hat der Verbund gerade im oberen Mittelstand, im Auslandsgeschäft sowie im Transaction Banking noch Luft nach oben, wie Wache erklärte.Mit dem Finanzportal wollten die Genossenschaftsbanken den “Sprung vom analogen zum digitalen Ökosystem schaffen”, führte er aus. Das Angebot der Genossen bleibe dabei “menschlich und digital”. “Eines von beidem wird nicht reichen”. Zur regionalen Nähe komme die digitale Nähe. Für die Institute bestehe die Herausforderung dabei darin, mit dem neuen Portal den Gewerbetreibenden vor Ort abzuholen, in Kooperation mit der DZ Bank dazu auch Großkunden und zugleich den entsprechenden Berater auf dem jeweils aktuellen Stand zu halten. Wache: “Wir schaffen es morgen, dass der Berater eins zu eins sieht, was beim Kunden digital passiert.” Wenn die Crowd finanziertIm vergangenen Jahr hatte der genossenschaftliche Finanzverbund eine Digitalisierungsinitiative mit einem Investitionsvolumen von 500 Mill. Euro gestartet. Unter anderem stellte Wache am Donnerstag das Angebot VR Business Online Banking heraus, das es Kunden ermögliche, mit wenigen Angaben einen Kredit zu beantragen, aber auch digital ein Konto zu eröffnen. “Ein kleines Pflänzchen” sei noch das Crowd-Investing-Projekt VR Crowd. Firmenkunden könnten dort den Mezzanine-Anteil einer Finanzierung anderen Kunden anbieten. Von einer Ortsbank entwickelt, gehe es nun “in die Gruppe”.