Geschlossene Fonds expandieren
tl Frankfurt
Zwölf geschlossene Publikums-AIF (Alternative-Investment-Fonds) mit einem Emissionsvolumen von rund 600 Mill. Euro hat die BaFin im ersten Halbjahr zum Vertrieb zugelassen. Das geplante Eigenkapitalvolumen stieg damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14%, die Anzahl sank um 25%, schreibt die Ratingagentur Scope in einer gestern erschienenen Analyse. Vorherrschend sind weiterhin Immobilienfonds. Auf diese acht Fonds entfielen 75% des projektierten Eigenkapitalvolumens. Aber auch bei den übrigen vier (Private-Equity-)Fonds haben zwei ausweislich ihres Namens einen Immobilienhintergrund.
ESG spielt bei den zwölf neuen Fonds bisher nur eine untergeordnete Rolle, zumindest wenn man es auf die EU-Offenlegungsverordnung bezieht. Nur zwei Fonds, ein Immobilien- und ein Private-Equity-Fonds, qualifizieren sich nach Artikel 8 der Verordnung, sie weisen also ökologische oder soziale Merkmale auf.
Für das Gesamtjahr 2022 erwartet Scope eine Erhöhung des Emissionsvolumens der geschlossenen Publikums-AIF auf wieder 1 Mrd. Euro nach 764 Mill. Euro 2021 und 839 Mill. Euro 2020. Begründet wird dies mit dem bereits im ersten Halbjahr erreichten Emissionsvolumen, aber auch mit dem angekündigten großen Volumen des „Jamestown 32“, der im dritten Quartal auf den Markt kommen soll. Immobilienfonds würden weiter dominieren, während Private-Equity-Fonds etwa auf dem Niveau von 2021 verharrten, so die Prognose der Ratingagentur.