Bilanzierung

Grenke stellt Testat in Aussicht

Die wegen ihrer Bilanzierung in der Kritik stehende Grenke AG in Baden-Baden stellt die Erteilung des Testats ihres Konzernabschlusses für das Ge­schäftsjahr 2020 in Aussicht. Wie KPMG dem Aufsichtsrat des Leasingspezialisten per Brief mitgeteilt...

Grenke stellt Testat in Aussicht

spe/Reuters Stuttgart

Die wegen ihrer Bilanzierung in der Kritik stehende Grenke AG in Baden-Baden stellt die Erteilung des Testats ihres Konzernabschlusses für das Ge­schäftsjahr 2020 in Aussicht. Wie KPMG dem Aufsichtsrat des Leasingspezialisten per Brief mitgeteilt habe, wolle die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft den Bestätigungsvermerk für den Jahresabschluss am 17. Mai erteilen, gab Grenke am Montag bekannt. Nach der Billigung des Konzernabschlusses durch den Aufsichtsrat will die Gesellschaft den Geschäftsbericht für das abgelaufene Jahr schließlich am 21. Mai veröffentlichen. Als Reaktion auf diese Nachricht machte der Aktienkurs der Grenke AG gestern einen Freudensprung um rund 7% in der Spitze auf ein Niveau von knapp über 37 Euro. Dennoch reißt Grenke damit eine Frist der Frankfurter Wertpapierbörse, und ein Sanktionsverfahren könnte die Folge sein. Diese verlangt von Unternehmen die Veröffentlichung des testierten Jahresabschlusses bis zum 30. April.

Wie es in der Mitteilung weiter hieß, hätten die Wirtschaftsprüfer in dem Brief bestätigt, dass die Vorlage von Prüfungsnachweisen und die Erteilung von erforderlichen Informationen im Wesentlichen erfolgt seien. Damit konkretisierte Grenke die am 7. April geäußerte Erwartung, das Testat des Konzernabschlusses in den kommenden Wochen zu erhalten. Wie mit derselben Mitteilung ebenfalls in Aussicht gestellt, wird das SDax-Unternehmen am 30. April vorläufige Zahlen zum Geschäftsjahr 2020 veröffentlichen.

Zuletzt hatte der Leasingspezialist über ein stark rückläufiges Neugeschäft im ersten Quartal 2021 berichtet. Allerdings sei es gelungen, die Profitabilität des Unternehmens durch die Fokussierung auf Small-Ticket-Verträge zu steigern. Bekanntlich war Grenke im September 2020 mit ihrem Geschäftsmodell und der Behandlung von Franchisegesellschaften ins Kreuzfeuer von Leerverkäufern am Aktienmarkt gekommen, die dem Unternehmen seitdem Manipulation bei der Bilanzierung vorwerfen.