Griechenlands Banken winken Hilfen des ESM

"Interventionsplan" zur Schaffung einer Bad Bank - Aktien erholen sich

Griechenlands Banken winken Hilfen des ESM

kaz Frankfurt – Griechenlands Banken können offenbar auf Hilfen des European Stability Mechanism (ESM) hoffen. Einen Tag nach dramatischen Kurseinbrüchen der vier systemrelevanten hellenischen Institute haben am Donnerstag Berichte die Runde gemacht, wonach Griechenlands Regierung gemeinsam mit dem ESM und dem griechischen Bankenverband an einem Interventionsplan arbeitet. Dieser beinhalte die Auslagerung fauler Kredite in Milliardenhöhe und die Schaffung einer Bad Bank, heißt es. Nur fünf Monate nachdem die hellenischen Institute einen Stresstest der European Banking Authority (EBA) bestanden hatten, setzt sich damit das griechische Drama wieder fort.Wie es unter anderem von Reuters heißt, ist der Rettungsplan bereits den europäischen Behörden und der Bankenaufsicht vorgelegt worden. Bislang hatte die Europäische Kommission Pläne für eine griechische Bad Bank stets abgelehnt. Eine Sprecherin der Europäischen Kommission wollte dies Bloomberg zufolge nicht kommentieren. Auch der griechische Finanzstabilisierungsfonds HSFS, die EZB und die griechische Notenbank äußerten sich nicht. Griechenlands Regierung sei permanent dabei, neue Ideen für den Umgang mit notleidenden Krediten zu diskutieren, sagte Finanzminister Euklid Tsakalotos in einer Parlamentsdebatte. Als Grund für die Kurseinbrüche bei den hellenischen Instituten Piräus Bank, Eurobank, Alpha Bank und National Bank am Tag der Deutschen Einheit wurden im Markt die Massen an Non-Performing Loans der Geldhäuser genannt. Die Titel des größten Instituts, Piräus Bank, waren zur Wochenmitte um rund 21 % eingebrochen; Papiere der anderen Häuser verloren im hohen prozentual einstelligen Bereich. Sie erholten sich am Donnerstag etwas.Per Ende Juni beliefen sich die faulen Kredite der griechischen Banken auf rund 88,6 Mrd. Euro. Die Auslandsaktiva deutscher Banken in Griechenland in allen Währungen summierten sich Ende Juli laut Deutscher Bundesbank auf 19,4 Mrd. Euro. Vor der Griechenland-Krise hatten sie noch bei rund 35 Mrd. Euro gelegen. Seitdem hat der Bestand sukzessive abgenommen.—– Bericht Seite 3