Griechische Banken hoffen auf ein Ende der Kontrollen

Verbandschefin fordert günstigere Refinanzierung

Griechische Banken hoffen auf ein Ende der Kontrollen

Reuters Athen – Griechenland könnte nach Einschätzung einer hochrangigen Bankerin seine Kapitalverkehrskontrollen zum Ende des Jahres beenden. “Persönlich glaube ich, dass der größte Teil der Beschränkungen, wenn nicht sogar alle, ab diesem Herbst bis zum Ende des Jahres aufgehoben werden könnten”, sagte die Chefin des griechischen Bankenverbandes, Louka Katseli, im staatlichen Fernsehen. Die Kontrollen wurden im vergangenen Jahr eingeführt, um die krisengeplagten Institute des Landes zu stabilisieren.Kunden hatten zwischen November 2014 und Juli 2015 mehr als 50 Mrd. Euro ihrer Gelder abgezogen – aus Furcht vor einem Staatsbankrott und einem Austritt Griechenlands aus der Eurozone. Seitdem dürfen Bank-Kunden nur noch 420 Euro pro Woche abheben. Außerdem ist das Land erneut auf Milliarden-Hilfen angewiesen und die Kreditinstitute auf Notfalllinien der Notenbank.Im vergangenen Jahr fand zudem eine Rekapitalisierung des griechischen Bankensektors statt. Katseli, zugleich Verwaltungsratsvorsitzende bei der National Bank, der Nummer 2 im Land, sagte, Griechenland habe mit zahlreichen Reformen bereits einen Teil des Vertrauens von Investoren zurückgewonnen. Als Nächstes müssten die Geldhäuser des Landes nun von der Europäischen Zentralbank wieder Zugang zu einer günstigeren Refinanzierung bekommen. Dafür müssten griechische Staatsanleihen als Sicherheit akzeptiert werden, erklärte die Managerin weiter. Es fehlt an KundeneinlagenUm die Beschränkungen vollständig aufheben zu können, müsse es zudem einen effektiven Umgang mit den faulen Krediten der Banken geben. Ferner müssten wieder mehr Einlagen von Kunden angelockt werden. Beides sei aber nicht einfach zu erreichen.