Grüne kritisieren EBA-Chairman
bn Frankfurt – Der EU-Bankenregulator European Banking Authority (EBA) kommt erneut wegen seiner Governance ins Gerede. Wenige Wochen nachdem der Wechsel von Exekutivdirektor Adam Farkas zum Londoner Lobbyverband Association for Financial Markets (AFME) bekannt geworden ist, haben die Grünen im Europaparlament einen Interessenkonflikt von Chairman José Manuel Campa gerügt.Wie aus einer Erklärung Campas vom April hervorgeht, hält der EBA-Chair Aktien des Banco Santander, die er bis Februar 2023 zu halten verpflichtet ist. Andere Anteilscheine, etwa von Amazon, BBVA oder BMW, hatte Campa dagegen bis Amtsantritt im Mai verkauft. Die EBA hat Campa, vor seiner Ernennung zum Chairman unter anderem als Global Head of Regulatory Affairs bei Santander tätig, auferlegt, seine Santander-Aktien binnen 30 Tagen nach Ablauf der Sperrfrist zu veräußern und in den zwei Jahren nach Amtsantritt keinen beruflichen Kontakt mit Mitarbeitern oder Vertretern von Santander zu haben.”Vermutlich stammen diese Aktien aus einer aufgeschobenen variablen Vergütung bei Santander, die er bisher nicht erhalten hat”, teilen die Grünen im Europaparlament mit: “Dies ist ein potenzieller Interessenkonflikt, da Banco Santander den Regulierungsaktivitäten und der Aufsicht der EBA unterliegt.” Nach dem Statut müssten sich hohe Beamte von Unternehmensanteilen trennen, die Interessenkonflikte begründen könnten.”Campa muss erklären, ob er das maximal Mögliche getan hat, um auf die ihm bis 2023 zustehenden Aktien zu verzichten”, erklärt Sven Giegold, Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Europäischen Parlament. Eine Sprecherin der EBA äußerte sich am Montag auf Anfrage bis zum Redaktionsschluss nicht zum Anteil Campas an der spanischen Großbank.