Assekuranz

Hannover Rück bekräftigt Gewinnziel für 2022

Die Hannover Rück hat ihr Gewinnziel für 2022 bekräftigt. Mit den Ergebnissen der Vertragserneuerung zum 1. Januar zeigt sich der Rückversicherer zufrieden. 2021 stieg der Gewinn um 39%.

Hannover Rück bekräftigt Gewinnziel für 2022

ste Hamburg

Die Hannover Rück hat das in Aussicht gestellte Gewinnziel für 2022 bei der Präsentation der Ergebnisse in der Vertragserneuerung zum 1. Januar in der traditionellen Schaden-Rückversicherung bekräftigt. Der weltweit drittgrößte Rückversicherer erwartet bei einem Wachstum der Bruttoprämie um mindestens 5% und einer Kapitalanlagerendite von mindestens 2,3% ein Nettokonzernergebnis von 1,4 bis 1,5 Mrd. Euro.

Dabei kalkuliert der MDax-Konzern, an dem der Mehrmarkenversicherer Talanx mit einem Anteil von 50,2% beteiligt ist, inzwischen mit einem gegenüber der Herbst-Prognose um 100 Mill. auf 1,4 Mrd. Euro ausgeweiteten Netto-Großschadenbudget für das laufende Jahr – rund 300 Mill. Euro mehr als für den vergangenen Turnus. In einer Telefonkonferenz verwies Hannover-Rück-Vorstandsmitglied Sven Althoff auf ein erneut sehr erfolgreiches Wachstum in der Vertragserneuerung zum 1. Januar, die Aussicht auf ähnliche Wachstumsraten in den Erneuerungen zum 1. April und 1. Juli, auf eine höhere Inflation, die die Preise zur Regulierung der Schäden nach oben treibe, sowie auf eine verglichen mit den Vorjahren schwierigere Erneuerung des Retrozessionsprogramms.

Im abgelaufenen Jahr erreichte die Hannover Rück auf Basis vorläufiger Zahlen mit dem um 39% auf 1,23 Mrd. Euro gestiegenen Nettogewinn ein Ergebnis am oberen Rand des Zielkorridors von 1,15 bis 1,25 Mrd. Euro. Die Bruttoprämie legte währungskursbereinigt um 12,8% auf 27,8 Mrd. Euro zu, die Kapitalanlagerendite erreichte mit 3,2% ein höheres Niveau als prognostiziert (2,4%). Dies sei vor allem auf das inflationsgebundene Portfolio zurückzuführen, so Jean-Jacques Henchoz.

Der Hannover-Rück-Chef sprach mit Verweis auf die Pandemie, sehr hohe Katastrophenschäden und steigende Inflationsraten von einem ansehnlichen Jahresergebnis. „Dies unterstreicht unsere Resilienz und Leistungsfähigkeit und stimmt mich positiv für das Erreichen der Ziele, die wir uns für das Geschäftsjahr 2022 gesetzt haben.“ Henchoz bezeichnete in der Telefonkonferenz zugleich die Zahlung einer Sonderdividende für das abgelaufene Geschäftsjahr als „sehr wahrscheinlich“. Der Rückversicherer, der seine Jahresbilanz am 10. März vorlegt, hatte im vorigen Oktober eine Änderung der Dividendenpolitik verkündet. Anstatt einer Ausschüttungsquote von 35 bis 45% gilt nun, dass die Basisdividende (2020: 4,50 Euro) gesteigert, mindestens aber auf Vorjahresniveau gehalten werden soll. Zudem sollen wie in der Vergangenheit Sonderdividenden gezahlt werden – wenn die Kapitalausstattung den Bedarf für künftiges Wachstum übersteigt und das Ergebnisziel erreicht wird.

Besseres Marktumfeld

Das fünfte Jahr in Folge verbesserte sich das Marktumfeld in der Vertragserneuerung zum 1. Januar. Wie der Rückversicherer mitteilte, wurde dieses Mal ein Preisanstieg des erneuerten Geschäfts von 4,1 % erzielt. Haupttreiber waren neben hohen Naturkatastrophenschäden vor allem in Europa und Nordamerika das niedrigere Zinsumfeld sowie die gestiegenen Inflationsraten. Inklusive der Zuwächse aus neuen Verträgen und aus veränderten Preisen lag das erneuerte Prämienvolumen bei 8,46 Mrd. Euro um 8,3% über Vorjahr.

Den positiven Trend der vergangenen Wochen wollten Investoren am Donnerstag nicht fortsetzen: Die Hannover-Rück-Aktie gab um 4,8 % auf 172,30 Euro nach.