Société Générale prüft Optionen

Hanseatic Bank soll zum Verkauf stehen

Die Société Générale spielt mit dem Gedanken, die norddeutsche Hanseatic Bank zu verkaufen. Die Franzosen versprechen sich davon wohl einige Hundert Millionen.

Hanseatic Bank soll zum Verkauf stehen

Hanseatic Bank soll
zum Verkauf stehen

Société Générale hofft auf mehrere 100 Millionen Euro

phh Frankfurt

Die Société Générale spielt offenbar mit dem Gedanken, die Hanseatic Bank zu verkaufen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, prüfe die französische Bank, ihr deutsches Verbraucherkreditgeschäft abzustoßen. Die Überlegungen seien Teil des Plans, durch Verkäufe von Randgeschäftsfeldern den Unternehmenswert der Société Générale zu steigern. Seit Mai steht Slawomir Krupa an der Spitze der französischen Großbank. Sein neuer Strategieplan hatte Aktionäre und Analysten zunächst enttäuscht.

Dem Bericht zufolge verspricht sich die Société Générale von einem potenziellen Verkauf "einige hundert Millionen Euro". Die Hanseatic Bank wollte dies auf Nachfrage nicht kommentieren. Société Générale ließ eine Anfrage zunächst unbeantwortet. Die Franzosen halten seit 2005 die Mehrheit an der norddeutschen Bank und kontrollierten laut Geschäftsbericht zuletzt 75% der Anteile. Die übrigen 25% liegen beim Otto-Konzern, der die Bank im Jahr 1969 gegründet hat.

Hanseatic Bank hat Ziele für 2022 verfehlt

Die Hanseatic Bank bietet Konsumentenkredite (Kreditkarten und Privatkredite) und Verbraucherdarlehen sowie Anlage- und Versicherungsprodukte an. Außerdem ist die Bank im Factoring aktiv und erwirbt in diesem Zusammenhang Warenforderungen der Handelsunternehmen Otto und Baur. Im vergangenen Jahr wurde zudem Otto Payments in das Factoring-Programm aufgenommen.

Das Geschäftsmodell habe sich 2022 als "weitgehend widerstandsfähig gegen die bestehende Krisensituation erwiesen", heißt es im aktuellen Geschäftsbericht. Das Zinsergebnis verbesserte sich um 6% auf 259 Mill. Euro. Das Provisionsergebnis hingegen betrug minus 10 Mill. Euro. Die Verwaltungskosten stiegen um 13% auf 96 Mill. Euro an. Die Cost-Income-Ratio betrug lediglich 37,3%. Unter dem Strich hielt die Bank ihren Jahresüberschuss mit 72 Mill. Euro in etwa auf dem Vorjahresniveau. Die Eigenkapitalrentabilität lag mit 22,6% unter Plan.

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