Harald Quensen wird 80
jsc
Nach dem Selbstverständnis der Frankfurter Sparkasse ist die Ameise ein Sympathietier und nicht etwa der Elefant. Jedenfalls verortete Harald Quensen, der das Geldhaus zum Ende seiner langen Sparkassenkarriere führte, die öffentlich-rechtlichen Institute nah an den kleinen Privat- und Firmenkunden, während ihm großvolumige Einzelgeschäfte zuwider waren. „Sparkassen sind keine Elefantenjäger, sondern Ameisensammler“, lautete das Motto, mit dem er bekannt wurde.
Im Jahr 2004 übernahm er den Chefsessel der Frankfurter Sparkasse, als das Institut in Schwierigkeiten steckte. Unter Quensens Führung schlüpfte die Sparkasse 2005 in den Konzern der Helaba, wo sie auch heute verortet ist. Die Polytechnische Gesellschaft in Frankfurt gab derweil ihre Mehrheitsanteile ab.
Mit der Sparkasse fühlt sich Quensen, rund 15 Jahre nach seinem Ausscheiden als Chef, noch immer verbunden: Für die Direktbank-Tochter 1822direkt ist er als Mitglied des Aufsichtsrats tätig, auf Unternehmensfeiern wie dem jüngsten 200-Jahr-Jubiläum ist er ein gern gesehener Gast, wie die Sparkasse erklärt. Als ehrenamtliches Mitglied gehört der promovierte Jurist dem Stiftungsrat der Lebenshilfe in Wiesbaden an – genauso wie etwa Rolf Hildner, der ehemalige Chef der Wiesbadener Volksbank, und Helmut Müller, der ehemalige Oberbürgermeister der Landeshauptstadt.
In der Sparkassen-Familie kam Quensen herum: Hatte der gebürtige Braunschweiger seinen Berufsweg 1970 bei der Nord/LB begonnen, war er viele Jahre in leitender Rolle bei der Nassauischen Sparkasse in Wiesbaden tätig. Anschließend stand er nacheinander an der Spitze der später fusionierten Sparkassen in Görlitz, Pinneberg und Hannover, ehe er als Co-Chef die fusionierte Sparkasse Hannover leitete. Von dort führte ihn sein Weg zur Frankfurter Sparkasse. Auch dem Vorstand der Helaba gehörte er kurzzeitig an. Am heutigen Mittwoch feiert Harald Quensen seinen 80. Geburtstag.