Finanzplattformen

Hypoport verprellt Anleger mit weniger Wachstum

Der Finanzplattformbetreibe Hypoport hat im vergangenen Geschäftsjahr zwar seinen Umsatz um rund 15 (i.V. 27)% auf etwa 387 (337,2) Mill. Euro gesteigert, die eigene Prognose jedoch verfehlt.

Hypoport verprellt Anleger mit weniger Wachstum

ste Hamburg

Der Finanzplattformbetreiber Hypoport hat im vergangenen Geschäftsjahr zwar seinen Umsatz um rund 15 (i.V. 27)% auf etwa 387 (337,2) Mill. Euro gesteigert, die eigene Prognose jedoch verfehlt. Anleger verschreckte die am Freitag nach Börsenschluss veröffentlichte Nachricht: Die Aktie des Unternehmens aus Lübeck, die in den vergangenen zwölf Monaten um gut 70% gestiegen war, gab am Montag in der Spitze um 10,8% nach. Aus dem Handel ging das Papier bei 562,00 Euro als zweitgrößter Tagesverlierer im SDax mit einem Minus von 3,3%.

Weniger Neukunden

Im vierten Quartal erwirtschaftete Hypoport demnach ein Umsatzplus von 15% auf ca. 103 Mill. Euro. Dass die Erlöse im Gesamtjahr unterhalb des prognostizierten Korridors von 400 Mill. bis 440 Mill. Euro blieben, begründet Hypoport mit Effekten aus den Auswirkungen der im Zuge der Corona-Pandemie verhängten Kontaktsperren. So seien im Segment Versicherungsplattform weniger Neu­kunden gewonnen worden. Ferner fanden den Angaben zufolge während der ersten Lockdown-Phase temporär weniger Immobilienbewertungen im Segment Immobilienplattform statt.

In den Segmenten Kreditplattform und Privatkunden sei die Wachstumsdynamik trotz coronabedingter Projektverzögerungen beim Roll-out für Neukunden auch 2020 auf hohem Niveau geblieben, teilte Hypoport weiter mit, ohne Umsatzzahlen zu nennen. Hypoport verwies auf das um 36% gestiegene Transaktionsvolumen der Plattform Europace für Immobilienfinanzierung sowie auf ein um 24% gewachsenes Vertriebsvolumen von Dr. Klein Privatkunden. Im Jahr 2019 hatte das Unternehmen, das seine vorläufigen Geschäftsjahresergebnisse für 2020 im Detail am 15. März publizieren will, in den beiden größten Segmenten Wachstumsraten von 22% (auf 141,5 Mill. Euro) bzw. 21% (auf 104,6 Mill. Euro) verbucht.

Ergebnisziel erreicht

Durch den Ausbau der Marktanteile, die robuste Profitabilität der etablierten Plattformgeschäftsmodelle und die schnelle Anpassung des Unternehmens an das im Zuge der Pandemie veränderte Wirtschaftsumfeld sei das Betriebsergebnis (Ebit) 2020 um 10% auf rund 36 Mill. Euro gestiegen, fügte Hypoport hinzu. Für das vierte Quartal stehe eine Ebit-Steigerung um 50% auf ca. 12 Mill. Euro zu Buche. Das Unternehmen hatte für das vergangene Geschäftsjahr ein operatives Ergebnis zwischen 35 Mill. und 40 Mill. Euro in Aussicht gestellt. Im Jahr 2019 war das Ebit um 13% auf 33 Mill. Euro gestiegen.