Förderbank

IBSH begibt neue Benchmark-Anleihe

Die Investitionsbank Schleswig-Holstein (IBSH) hat eine neue Benchmarkanleihe begeben. Das Förderinstitut, das sich dank bester Bonität günstig refinanzieren kann, gibt die Vorteile an Kunden weiter.

IBSH begibt neue Benchmark-Anleihe

ste Hamburg

Die Investitionsbank Schleswig-Holstein (IBSH) hat er­neut eine Benchmarkanleihe von 500 Mill. Euro begeben. Das Papier mit einer Laufzeit von acht Jahren und einem Fixkupon von 2,125% wurde vor allem von Adressen aus dem deutschen Banken-, Assetmanagement- und Versicherungssektor nachgefragt, wie die Förderbank aus Kiel mitteilte. Der Anteil ausländischer Investoren an der Zeichnung lag demnach bei gut 25%.

Das Institut kann sich aufgrund seiner Bonität, die auf Gewährträgerhaftung, Anstaltslast und der Refinanzierungsgarantie des Landes Schleswig-Holstein basiert, vergleichsweise günstig am Kapitalmarkt refinanzieren. Bei Fitch kommt die IBSH auf ein Triple-A-Rating. Die Vorteile beim Einkauf der Mittel reicht die Bank an die Menschen, Unternehmen und Kommunen in Schleswig-Holstein weiter, wie Vorstandschef Erk Westermann-Lammers anlässlich der Emission erklärte. Im vorigen Jahr waren Inhaberschuldverschreibungen mit einem Volumen von zusammen 700 Mill. (i. V. 1,26 Mrd.) Euro platziert worden.

Das 2021 neu zu refinanzierende Kreditvolumen hatte bei rund 0,9 (1,4) Mrd. Euro gelegen. Die IBSH refinanziert sich neben der Emission von Inhaberschuldverschreibungen über die KfW, Landwirtschaftliche Rentenbank, Europäische Investitionsbank (EIB) sowie über Schuldscheindarlehen. 2021 beteiligte sich die IBSH im Rahmen des EZB-Refinanzierungsprogramms erneut am Langfristtender TLTRO III und sicherte sich weitere Liquidität von 500 Mill. Euro.

Im vergangenen Jahr hatte die viertgrößte deutsche Landesförderbank mit insgesamt 4,4 Mrd. Euro die höchste Fördersumme ihrer Ge­schichte ausgereicht – seit Anfang 2003 besteht die IBSH als eigenständige Anstalt des öffentlichen Rechts. Neben Mitteln von 1,47 Mrd. Euro aus Corona-Hilfsprogrammen kamen knapp 3 (i. V. 2,78) Mrd. Euro aus dem originären Fördergeschäft, die in die schleswig-holsteinische Wirtschaft, den Wohnungs- und Städtebau, in Kommunen, Arbeitsmarkt- und Bildungsmaßnahmen, in Um­welt- und Energieprojekte sowie in den Agrarbereich flossen.

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres gab die Bank eigenen Angaben zufolge Fördermittel über 2 (2,6) Mrd. Euro heraus. Dabei seien rund 1,7 (1,6) Mrd. Euro auf das originäre Fördergeschäft in den Bereichen kommunale Infrastruktur, Immobilien, Unternehmen und Unternehmertum sowie Arbeitsmarkt- und regionale Wirtschaftsstruktur entfallen. Der Anteil der Corona-Hilfsprogramme reduzierte sich im Vorjahresvergleich auf 397 (958) Mill. Euro – davon floss über ein Viertel dieser Mittel in das Gastgewerbe.

Vorstandschef Westermann-Lam­mers erklärte, die wirtschaftliche Aussichten hätten sich als Folge des Kriegs in der Ukraine und der höheren Inflation im ersten Halbjahr bereits deutlich eingetrübt. Für das zweite Halbjahr würden diese Wirkungen voraussichtlich noch deutlicher spürbar sein, besonders mit Blick auf die steigenden Energiepreise und die Versorgungsengpässe. Für das Jahr 2022 hatte die IBSH im Frühjahr ein Förderneugeschäft zwischen insgesamt 2 und 2,8 Mrd. Euro in den Bereichen Arbeitsmarkt- und Strukturförderungen, Kommunal-, Immobilien- und Firmenkunden in Aussicht gestellt. Diese Prognose bestätigte die Förderbank nun auf Anfrage.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.