IKB setzt auf Ausbau des Neugeschäfts
ab Köln
Nach Ablauf des ersten Halbjahres sieht sich die IKB auf Kurs, die für 2021 gesteckten Ziele zu erreichen. Geplant wird mit einem Überschuss von knapp 100 Mill. Euro. Zu den Plänen gehört auch der Ausbau des Kreditneugeschäfts auf mindestens 2,5 Mrd. Euro, wie aus dem Zwischenbericht hervorgeht. Im ersten Halbjahr wurden Kredite von 1,7 (i.V. 0,9) Mrd. Euro neu zugesagt, nicht zuletzt, weil die Nachfrage jenseits der Fördermittelkredite anstieg. Dadurch erhöhte sich der Anteil der Eigenmittelkredite am Neugeschäft auf 64 (17) %. Das Kreditbuch wuchs zugleich auf 9,7 Mrd. Euro. Davon sind 5,5 Mrd. Euro über Fördermittelkredite refinanziert.
Ergebnisseitig sorgte der Swing im Risikovorsorgeergebnis um 15 Mill. Euro dafür, den Periodenüberschuss im ersten Halbjahr über das Vorjahresniveau zu tragen. Da der weitere Pandemieverlauf schwer einzuschätzen sei, plant die Bank im Gesamtjahr aber unverändert mit Risikovorsorge von 25 (i.V. 20) Mill. Euro.
Vor Bewertung landete das Betriebsergebnis mit 49 Mill. Euro um knapp 10 % unter dem Vorjahreswert. Dahinter stand in erster Linie ein erhöhter Verwaltungsaufwand, der vornehmlich auf die EU-Bankenabgabe zurückzuführen war. Denn die IKB, die 2020 ein Rumpfgeschäftsjahr eingelegt hatte, vergleicht das erste Halbjahr 2021 mit dem Zeitraum April bis September im Vorjahr. Die Bankenabgabe wird allerdings zu Beginn eines Kalenderjahres fällig und taucht von daher nicht im Vergleichswert auf. Die Einnahmenseite zeichnete sich dagegen durch Stabilität aus. Zins- und Provisionsüberschuss summierten sich in der ersten Jahreshälfte wie im Vorjahr auf 122 Mill. Euro
Nachdem die IKB Ende vorigen Jahres Börsenpläne ventiliert hatte, ist das Thema schon wieder vom Tisch. Der Eigentümer habe sich dazu entschieden, die Bank in den nächsten Jahren zu behalten, sagte IKB-Chef Michael Wiedmann der Nachrichtenagentur Reuters. Kurzfristig stehe kein Verkauf oder Börsengang auf dem Programm.
Alles andere hätte angesichts der im März vorgelegten Ausschüttungspläne auch verwundert. Damals hatte die IKB angekündigt, in zwei Tranchen 164 Mill. Euro auszukehren. In einem ersten Schritt wurden 12 Mill. Euro an Lone Star überwiesen, über die restlichen 152 Mill. Euro soll eine außerordentliche Hauptversammlung im Laufe dieses Jahres oder Anfang 2022 entscheiden, wie im Zwischenbericht steht. Der Finanzinvestor habe sich verpflichtet, nur dann einen weiteren Ausschüttungsbeschluss zu fassen, wenn dieser nicht im Widerspruch zu Empfehlungen der Bankenaufsicht BaFin stehe, wird betont.
IKB | ||
Kennzahlen nach HGB | ||
in Mill. Euro | 2021 | 20201 |
Zinsüberschuss | 108 | 107 |
Provisionsüberschuss | 14 | 14 |
Verwaltungsaufwand | 73 | 68 |
Betriebsergebnis vor Bewertung | 49 | 54 |
Risikovorsorge | − 22 | 13 |
Konzernergebnis | 47 | 42 |
Cost-Income-Ratio (%) | 59,9 | 55,5 |
Kernkapitalquote (%) | 14,8 | 14,3 |
Bilanzsumme (Mrd.) | 16,2 | 16,9 |
Kundeneinlagen (Mrd.) | 4,4 | 5,3 |
Kundenkredite (Mrd.) | 9,7 | 9,4 |
1) 1.4.2020 bis 30.9.2020; 2) Auflösung Börsen-Zeitung |