IKB mit deftigem Ergebniseinbruch
ab Köln
Rückläufige operative Erträge, gestiegene Aufwendungen sowie „negative Kapitalmarktfaktoren“ haben der IKB im abgelaufenen Turnus einen deftigen Gewinneinbruch beschert. Das Ergebnis vor Steuern reduzierte sich im abgelaufenen Turnus um über 40 % auf 61 Mill. Euro, wie die Bank mitteilte. Nach vorn geblickt, sieht es nicht besser aus, soll das Konzernergebnis doch auch im neuen Geschäftsjahr nur auf Vorjahresniveau verharren.
Damit steht fest: Auch für 2023 wird es keine Dividende geben, wie aus dem Prognosebericht hervorgeht. Darauf dürfte nicht zuletzt die Bankenaufsicht BaFin hingewirkt haben, die 2022 bei einer turnusmäßigen Prüfung Prozessanpassungen im Risikomanagement und Anpassungen bei der Methodik zur Ermittlung der Risikotragfähigkeit angemahnt hatte. Im ersten Quartal habe die BaFin mit der Prüfung der implementierten Änderungen begonnen. Die Prüfung sei derzeit aber noch nicht abgeschlossen, heißt es.
Im Zuge der geforderten Risikominderung ist die IKB nicht nur bei der Kreditvergabe selektiver vorgegangen, sondern hat auch Anpassungen im Investmentportfolio vorgenommen. Dabei wurden Wertpapiere aus dem Anlage- in das Umlaufvermögen umgegliedert, um die Liquiditätsreserve zu stärken. Dadurch wurden bislang nicht realisierte Verluste ergebniswirksam.
In Summe galt es, 467 Mill. Euro zu schultern. Mit 426 Mill. Euro wurde das Gros über die Teilauflösung des Fonds für allgemeine Bankrisiken ausgeglichen. Nun prüft die IKB, zur Bilanzierung zu IFRS zurückzukehren. 2013 hatte die Bank auf HGB-Bilanzierung umgeschwenkt, um die hohen Schwankungen im Fair-Value-Ergebnis zu umgehen. Die Kernkapitalquote verringerte sich 2022 auf 14,5 (i. V. 16,6) % und kommt nach der Prognose 2023 auf einen Wert zwischen 13 und 14 % .
Zwar geht der Mittelstandsfinanzierer davon aus, im laufenden Turnus einen höheren Zins- und Provisionsüberschuss zu erwirtschaften, gegenläufig wird jedoch auch mit einer höheren Risikovorsorge im Kreditgeschäft kalkuliert. An dem mittelfristigen Ziel, die Cost-Income-Ratio auf 40 % zu drücken, wird festgehalten. Für 2023 wird ein Wert von leicht über 60 % angestrebt.
IKB | ||
Konzernzahlen nach HGB | ||
in Mill. Euro | 2022 | 2021 |
Zinsüberschuss | 188 | 221 |
Provisionsüberschuss | 23 | 26 |
Verwaltungsaufwand | 145 | 135 |
Erg. vor Risikovorsorge | 66 | 113 |
Ergebnis nach Steuern | 61 | 86 |
Cost-Income-Ratio (%) | 68,5 | 54,5 |
Kernkapitalquote (%) | 14,5 | 16,6 |
Bilanzsumme | 15 434 | 16 001 |
Kundenkredite | 8 810 | 8 847 |
Kundeneinlagen | 4 335 | 4 758 |
Börsen-Zeitung |