Immobilienfonds weniger flüssig

Liquiditätsquoten sinken deutlich - Kündigungsfristen schaffen Vertrauen

Immobilienfonds weniger flüssig

jsc Frankfurt – Offene Immobilienfonds horten im Verhältnis zum Vermögen immer weniger Barmittel. Wie die Agentur Scope Ratings für zehn Fondsprodukte ermittelt hat, sank die Liquiditätsquote binnen Jahresfrist im Durchschnitt um 2,8 Prozentpunkte auf 21,6 % per Ende September – vor allem, weil die Fonds hohe Summen investiert hatten. Spitzenreiter ist der “UniImmo: Deutschland” mit 30,0 %, der die Quote aber innerhalb eines Jahres um knapp 5 Prozentpunkte reduziert hat, dicht gefolgt vom “UniImmo: Europa” mit 28,6 %. Der “Grundbesitz Europa” senkte die Quote gar um 15 Prozentpunkte auf 18,8 %, der “Deka-ImmobilienGlobal” um knapp 10 Prozentpunkte auf 22,9 %. Der größte Fonds, der laut Fondsverband BVI per Ende Juni 12,5 Mrd. Euro schwere “Deka-ImmobilienEuropa”, liegt mit 20,2 % im Mittelfeld. Schlusslicht ist der auf 9,4 Mrd. Euro taxierte “HausInvest” mit 13,9 %.Dicke Liquiditätspolster sind für Fondshäuser ein zweischneidiges Schwert: Schlecht verzinst schmälern sie die Rendite der Fonds, während sie gleichzeitig einen Puffer für den Fall einer plötzlichen Anlegerflucht bilden. Die Liquiditätsquoten dürften jedoch mittelfristig auf ein durchschnittliches Niveau zwischen 15 und 20 % fallen, vermutet Scope. Langfristig seien sogar noch geringere Werte zu erwarten. Die im Zuge der Finanzkrise eingeführten Mindesthalte- und Kündigungsfristen für offene Immobilienfonds erleichtern es den Gesellschaften, Mittelabflüsse zu planen und zu steuern, erläutert Scope.