Indischer Staat kapitalisiert Banken

Börsen-Zeitung, 25.10.2017 Bloomberg Neu-Delhi - Die indische Regierung erhöht ihre Unterstützung für staatlich kontrollierte Institute. Wie am Dienstag bekannt wurde, sollen im Laufe von zwei Jahren Kapitalerhöhungen von 32 Mrd. Dollar gezeichnet...

Indischer Staat kapitalisiert Banken

Bloomberg Neu-Delhi – Die indische Regierung erhöht ihre Unterstützung für staatlich kontrollierte Institute. Wie am Dienstag bekannt wurde, sollen im Laufe von zwei Jahren Kapitalerhöhungen von 32 Mrd. Dollar gezeichnet werden. Das ist das Zehnfache des bislang zugesagten Betrages in Asiens drittgrößter Volkswirtschaft. Zu diesem Zweck werden Anleihen begeben, einen Teil der Mittel sollen sich die Institute aber auch über den freien Markt besorgen.Die erhöhte Kapitalunterlegung soll den Banken des Landes eine Ausweitung der Kreditvergabe ermöglichen. Teil der Investitionsoffensive ist zudem die Bereitstellung von 108 Mrd. Dollar für den Straßenbau. Die Regierung sieht sich zum Handeln gezwungen, da das Wachstum erlahmt und zu wenig neue Jobs entstehen. Zudem stehen im kommenden Jahr Wahlen an.Dabei benötigen die Banken des Landes wegen erhöhter Baseler Anforderungen bis 2019 62 Mrd. Dollar an zusätzlichem Kapital, schätzt Fitch. Zudem plagt den Sektor ein Bestand von 182 Mrd. Dollar an faulen Krediten. Analysten gehen aber davon aus, dass die nun zugesagte Nachkapitalisierung ausreichend ist, um Wertberichtigungen auf notleidende Exposures vorzunehmen. Das sollte helfen, um die auf das schwächste Niveau seit 25 Jahren abgesackte Kreditvergabe wieder anzukurbeln, sagen die Experten. Staatlich kontrollierte Institute stehen für 70 % der Kreditvergabe in Indien.