Insider: Allianz hat Interesse an britischem Versicherer
Die Allianz und die belgische Ageas buhlen Insidern zufolge um den britischen Direktversicherer Esure. Beide Versicherungskonzerne bereiteten Gebote für die vor 25 Jahren gegründete Esure vor, die seit 2018 dem Finanzinvestor Bain Capital gehört, sagten mehrere mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die vor allem als Auto- und Hausratversicherer bekannte Esure soll Bain mehr als 1 Mrd. Pfund (umgerechnet 1,2 Mrd. Euro) bringen. Es werde nur eine Bieterrunde geben und die Offerten seien in den nächsten Wochen fällig, sagte einer der Insider. Bain, Ageas und Allianz wollten sich nicht zu den Informationen äußern.
Allianz könnte durch Erwerb in UK bei Sachversicherung ausbauen
Für die Allianz böte die Übernahme die Gelegenheit, auf dem britischen Privatkundenmarkt in der Sachversicherung weiter voranzukommen. Mit der Übernahme der Schaden- und Unfall-Sparten von Legal & General (L&G) und LV war sie 2019 dort bereits zur Nummer zwei aufgestiegen. Doch die Konsolidierung geht weiter: Im Dezember hatte die britische Aviva für 3,7 Mrd. Pfund den Zuschlag für den Direktversicherer Direct Line erhalten. Zurzeit läuft noch die Kartellprüfung.
Auch Ageas hatte damals den Hut in den Ring geworfen. Für die Belgier wäre Esure besonders interessant, weil beide Unternehmen die gleiche IT-Plattform nutzen. Esure war im Jahr 2000 vom ehemaligen Direct-Line-Gründer Peter Wood gegründet worden. 2013 ging das Unternehmen an die Londoner Börse, 2018 übernahm es Bain für 1,21 Mrd. Pfund.