Historiker

Institut beleuchtet NS-Zeit der Frankfurter Sparkasse

Das Fritz Bauer Institut soll die Rolle der Frankfurter Sparkasse während des Nationalsozialismus beleuchten. Ein zuvor beauftragter Historiker soll gegenüber der Sparkasse Unmut geäußert haben.

Institut beleuchtet NS-Zeit der Frankfurter Sparkasse

fir Frankfurt

Die Frankfurter Sparkasse und die Polytechnische Gesellschaft (PTG) haben das Fritz Bauer Institut beauftragt, ihre Historie im Nationalsozialismus in separaten Forschungsprojekten beleuchten zu lassen. Das gaben Sparkasse und PTG, die von 1822 bis 2005 ihre Trägerin war, in einer gemeinsamen Mitteilung am Dienstag bekannt. Das Fritz Bauer Institut ist eine Forschungseinrichtung, die sich mit den nationalsozialistischen Verbrechen auseinandersetzt.

Der Schritt folgt offenbar auf Streitigkeiten über eine Festschrift zum 200-jährigen Bestehen der Sparkasse. Der „Spiegel“ hatte im März berichtet, dass die Sparkasse dem mit der Erstellung betrauten Institut für Bank- und Finanzgeschichte (IBF) Korrekturwünsche unter anderem zum Kapitel zur NS-Zeit vorgelegt habe, gegen die sich der Autor gewehrt habe. Dieser, der Historiker Ralf Roth, warf dem Magazin zufolge Sparkasse und IBF vor, eine umfassende Darstellung der Geschehnisse während des Nationalsozialismus, etwa zur Enteignung jüdischer Sparer, vermeiden zu wollen. Für die Sparkasse sei nun die Klärung wichtig, wie mit jüdischen Mitarbeitenden und Kunden sowie deren Ver­mögenswerten umgegangen wurde, sagte Sparkassen-Vorstandschef Ingo Wiedemeier in der aktuellen Mitteilung. Man nehme es ernst mit der Aufarbeitung der Geschichte.

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