Ist der Ruf erst ruiniert, reüssiert es sich ganz ungeniert. Das gilt offenkundig für die deutsche Asset-Management-Branche. Einer Umfrage zufolge sehen nur 12 % der konsultierten institutionellen Investoren die Fondsbranche bei der Altersvorsorge besser aufgestellt als die Versicherer, die ein Votum von 82 % bekamen. Das müsste den Verantwortlichen bei den Vermögensverwaltern hierzulande eigentlich reihenweise einen Herzinfarkt verursachen, hat doch das institutionelle Altersvorsorgegeschäft Priorität in der Branche. Doch beim tieferen Blick ist das Ergebnis deutlich weniger schockierend. Denn die Befragten waren hauptsächlich Versicherer selbst, die sich wohl kaum ein schlechtes Zeugnis ausstellen. Die anderen Umfrageteilnehmer waren Altersvorsorgeanbieter. Schaut man in die Statistik der Fondsbranche, zeigt sich, dass Assekuranz und Altersvorsorgeanbieter mit fast 600 Mrd. Euro das Spezialfondsgeschäft dominieren. Das ist ein Großteil ihrer verwalteten Gelder – trotz des schlechten Zeugnisses für Asset Manager. Das hat mehr als einen Hauch von Irrationalität.sto