Im Datenraum:Versicherer

Italiener haben auch in der Assekuranz die Nase vorn

Der Griff von Unicredit nach der Commerzbank schreckt die Kreditwirtschaft auf. Italien hat auch in der Erstversicherung mehr Tochtergesellschaften in Deutschland platziert als andere Länder. Einen dominanten Einfluss ausländischer Akteure aber gibt es nicht.

Italiener haben auch in der Assekuranz die Nase vorn

Eigentümer in der Finanzwirtschaft

Ausländische Versicherer spielen zweite Geige

mic München

Das Heranrobben von Unicredit an die Commerzbank sorgt für Aufsehen. In der Finanzwirtschaft spielt neben der Bankenbranche eine weitere Branche eine wichtige volkswirtschaftliche Rolle: die Assekuranz.

Die zehn größten Gruppen von Erstversicherern vereinen stabil einen Marktanteil in Deutschland von fast Zweidrittel auf sich. Ausländische Versicherer können ihre Produkte über Tochtergesellschaften anbieten. Besonders die großen Player wie Generali oder Axa wählen diesen Weg. Die zweite Option: Jeder Versicherer, der in einem Land des Europäischen Wirtschaftsraums eine Lizenz besitzt, darf ohne erneute Zulassung auch in Deutschland aktiv werden. Mit diesem sogenannten europäischen Pass wird eine rechtlich unselbständige Niederlassung gegründet oder das Produkt im freien Dienstleistungsverkehr angeboten.

Frankreich mit größtem Volumen

Tochtergesellschaften mit einem ausländischen Mehrheitseigentümer kommen nach Rechnung des Gesamtverbands der Versicherer auf einen Marktanteil von knapp 18% (Stand 2022). Italien hat auch hier die Nase vorn. Das Land ist mit sieben Versicherern vertreten, gefolgt von Frankreich mit sechs Gesellschaften. Allerdings ziehen die Franzosen mit knapp 12 Mrd. Euro Beitragseinnahmen deutlich größere Volumina auf sich.

Mit dem europäischen Pass holen ausländische Versicherer zusätzlich einen Marktanteil von 5,6%. Während die saldierten Direktinvestitionen ausländischer Investoren generell auf dem Rückzug sind, verdeckt die Stabilität des Europäischer-Pass-Geschäfts die Effekte des Brexit. Noch 2015 stellten die Briten mit 34 rund ein Drittel der damaligen Niederlassungen. Heute betreiben sie ihr Geschäft über Tochtergesellschaften, beispielsweise aus Irland oder Luxemburg.

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