Italiens Banken retten Sparkassen

Börsen-Zeitung, 24.11.2015 tkb Mailand - Die italienische Regierung will vier mittelitalienische Sparkassen vor der Pleite bewahren und hat dafür am Sonntag einen Rettungsplan beschlossen. Es handelt sich um die Banca Marche, die Banca Popolare...

Italiens Banken retten Sparkassen

tkb Mailand – Die italienische Regierung will vier mittelitalienische Sparkassen vor der Pleite bewahren und hat dafür am Sonntag einen Rettungsplan beschlossen. Es handelt sich um die Banca Marche, die Banca Popolare dell’Ertruria sowie die Sparkassen von Ferrara und Chieti. Die Kosten liegen höher als gedacht: War ursprünglich von 2 Mrd. Euro die Rede, so sind es nun 3,6 Mrd. Euro. Die Mittel werden vom neuen Bankenrettungsfonds der italienischen Finanzbranche aufgebracht. Insgesamt müssen 200 Banken für die vier Institute aufkommen. Dies war Voraussetzung für die Zustimmung der zuständigen EU-Kommission, die jeglichen staatlichen Eingriff verhindern wollte.Die vier Sparkassen stehen seit Jahren unter Sonderverwaltung. Das nun von der Regierung erlassene Dekret sieht die Umwandlung der Pleitebanken in “Good Banks” und die Schaffung einer gemeinsamen Bad Bank vor, in welche die notleidenden Kredite aller vier Institute ausgelagert werden. Die neuen Banken werden unter Aufsicht der Banca d’Italia stehen und von einem gemeinsamen Präsidenten, dem ehemaligen Unicredit-Generaldirektor Roberto Nicastro, kontrolliert. Geplant ist, sie an Investoren abzugeben. Der Bankenverband ABI zeigt sich mit der Rettungsaktion zufrieden: “Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern werden Italiens Banken ausschließlich durch private Mittel gerettet”, heißt es in einer Verbandsmitteilung.—– Wertberichtigt Seite 8- Personen Seite 16