Italiens Banken schneiden besser ab als erwartet

Alle bestehen EZB-Prüfung der Kapitalquoten

Italiens Banken schneiden besser ab als erwartet

tkb Mailand – Italiens Banken haben die neuerliche Prüfung der EZB-Aufsicht besser bestanden, als von Bankexperten erwartet wurde. Im Gegensatz zu dem vor rund einem Jahr erfolgten Stresstest ist bei der neuerlichen Prüfung der Europäischen Zentralbank (EZB) keine einzige italienische Bank durchgefallen. Denn keines der 13 überprüften italienischen Kreditinstitute ist in die Klasse 5 geraten, welche das höchste Risiko und damit eine Konkursgefährdung avisiert. Vier Banken wurden jedoch der Klasse 4 mit einem relativ hohen Risikoquotienten zugeordnet.Als Bemessungsbasis galten die drei Parameter “Governance, Kapitaldecke, Liquidität”. Bei den vier Banken handelt es sich um Banca Carige, Monte dei Paschi di Siena (MPS), Veneto Banca und Banca Popolare di Vicenza. Die Schwäche der vier Banken wird auch mit der übermäßig hohen Anzahl an Problemkrediten begründet. Die Regierung verhandelt dieser Tage mit der EU über die Schaffung einer Bad Bank, welche den italienischen Banken mit ihren 320 Mrd. Euro Problemkrediten unter die Arme greifen soll. Während MPS und Banca Carige bereits zu Jahresmitte Kapitalerhöhungen abgeschlossen hatten, werden Popolare di Vicenza und Veneto Banca in den nächsten Monaten eine Kapitalaufstockung von 1,5 Mrd. bzw. 800 Mill. Euro durchführen. Der Großteil der überprüften Banken wurde der Klasse 3 mit einem mittleren Risiko zugeordnet. Es handelt sich unter anderem um Unicredit und Mediobanca. Einzig Banca Intesa Sanpaolo verweilt in Klasse 2 mit einem relativ niedrigen Risikogehalt.