Zum Auftakt des neuen Geschäftsjahres haben die drei großen japanischen Finanzgruppen ihre Ergebnisse dank stark geschrumpfter Kreditkosten mehr als verdoppelt. Hier wirkte sich die Konjunkturerholung nach dem Abklingen der Pandemie aus. Branchenführer Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG) steigerte den Nettoertrag zwischen April und Juni um 109% zum Vorjahr auf 383,1 Mrd. Yen (2,9 Mrd. Euro). Rivalin Sumitomo Mitsui Financial Group (SMFG) erhöhte ihren Nettogewinn um 136% auf 203,2 Mrd. Yen (1,6 Mrd. Euro). Bei Mizuho Financial Group standen 250,5 Mrd. Yen (1,9 Mrd. Euro) unterm Strich, ein Plus von 105%.

Die Finanzgruppen hoben ihre Prognosen für das bis Ende März 2022 laufende Geschäftsjahr nicht an, obwohl alle nach Ablauf von drei Monaten schon weit mehr als ein Viertel davon in der Kasse haben. Offenbar sind sich die sogenannten Megabanken nicht sicher, dass der Aufschwung anhält. MUFG erwartet ein Jahresergebnis von 850 Mrd. Yen, SMFG von 600 Mrd. Yen und Mizuho FG von 510 Mrd. Yen.

Die Hauptursache für die hohen Steigerungen liegt in stark gesunkenen Kreditkosten. Bei MUFG schrumpften sie um 96% auf 5,1 Mrd. Yen (39 Mill. Euro) und bei SMFG um 90% auf 10,3 Mrd. Yen (79 Mill. Euro). Mizuho baute die Rückstellungen für faule Kredite ganz ab und verbuchte ein Plus von 2,6 Mrd. Yen (20 Mill. Euro). Für das Gesamtjahr haben MUFG, SMFG und Mizuho Kreditkosten von 350 Mrd. Yen, 300 Mrd. Yen bzw. 100 Mrd. Yen vorhergesagt. Zugleich konnten sich die Finanzgruppen auf ihr traditionelles Brot-und-Butter-Geschäft mit Firmenkrediten verlassen. Viele Unternehmen sorgten auf diese Weise für den Fall vor, dass die Pandemie ihre Geschäfte stärker als erwartet treffen würde. Das Nettozinseinkommen von MUFG kletterte um 6% zum Vorjahr auf 496,9 Mrd. Yen. SMFG gelang ein Plus von 12,5% auf 235,9 Mrd. Yen und Mizuho FG von 4% auf 222,8 Mrd. Yen.