Starke Jahresergebnisse

Japans Finanzgruppen erwarten erneut Rekordgewinne

Steigende Zinsen und Investitionen sollen den Erträgen der drei führenden japanischen Bankengruppen MUFG, SMFG und Mizuho im neuen Geschäftsjahr Auftrieb geben.

Japans Finanzgruppen erwarten erneut Rekordgewinne

Japans Finanzgruppen erwarten erneut Rekordgewinne

Steigende Zinsen und Investitionen sorgen für Optimismus

mf Tokio

Die drei führenden Finanzgruppen in Japan streben für das neue Geschäftsjahr (seit 1.4.) neue Gewinnrekorde an. Alle drei Banken erklärten, dass sie jeweils 40% des Gewinns als Dividende ausschütten wollen. Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG) und Sumitomo Mitsui Financial Group (SMFG) kündigten Aktienrückkäufe für jeweils 100 Mrd. Yen (600 Mill. Euro) an. Die Gewinnsumme der drei Finanzgruppen hat sich auch dank ihrer Größenvorteile innerhalb von fünf Jahren verdoppelt.

Gründe für Zuversicht

Ihre Zuversicht begründeten sie zum einen mit der Zinswende der Bank of Japan, die den Abstand zwischen Einlagen- und Kreditzinsen vergrößert. Dadurch wird ihr Vorsteuergewinn nach eigenen Angaben in diesem Jahr um 40 bis 50 Mrd. Yen (240 bis 300 Mill. Euro) zunehmen. Von unter 0,6% in den Vorjahren sind die durchschnittlichen Kreditzinsen in Japan auf 0,7% gestiegen. Der normale Einlagenzins sprang zum 1. April von 0,001% auf 0,02%.

Zum anderen verwiesen die Finanzgruppen auf die Bereitschaft der Unternehmen zu Investitionen in Digitalisierung, Klimawandel und Corporate Governance. „Es gibt viele Möglichkeiten, auch in einer langsam wachsenden Wirtschaft wie der japanischen Geld zu verdienen“, erklärte MUFG-CEO Hironori Kamezawa.

„Sterne standen günstig“

Die nach Vermögenswerten laut S&P Global siebtgrößte Bank der Welt liegt mit ihrem Nettogewinnziel von 1,5 Bill. Yen (8,9 Mrd. Euro) für 2024 auf dem rekordhohen Niveau des Vorjahres. 2023 kletterte der MUFG-Gewinn um 34% auf 1,49 Bill. Yen. SMFG, die Nr. 13 weltweit und die Nummer 2 in Japan, erwartet einen Gewinnanstieg um 10% auf 1,06 Bill. Yen (6,3 Mrd. Euro) nach einem Vorjahres-Plus von 20% auf 963 Mrd. Yen. Mizuho Financial Group, die globale Nr. 14 und nationale Branchendritte, will ihr Ergebnis unterm Strich um 10,5% auf 750 Mrd. Yen (4,5 Mrd. Euro) steigern. Im abgelaufenen Jahr ging es um 10% auf 678,9 Mrd. Yen nach oben.

„Alle Sterne im Geschäftsumfeld standen günstig“, erklärte SMFG-CEO Toru Nakashima. „Die Zinssätze blieben in Übersee hoch und begannen in Japan zu steigen. Japanische Unternehmen steigerten ihre Investitionen in allen Bereichen, von grünen Technologien bis hin zur Digitalisierung. Die M&A-Aktivitäten waren lebhaft. Ein starker Aktienmarkt führte zu einem Investitionsboom.“

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