Japan

Japans Investmentbanken nützt der Aktienboom nur begrenzt

Im Schlussquartal 2023 konnten die beiden führenden Investmentbankern Nomura Holdings und Daiwa Securities ihre Gewinne im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöhen.

Japans Investmentbanken nützt der Aktienboom nur begrenzt

Investmentbanken nützt der Aktienboom nur wenig

mf Tokio

Der Boom japanischer Aktien konnte die Erträge der führenden Brokerhäuser Nomura und Daiwa im Schlussquartal 2023 weniger beflügeln als gedacht. Nomura steigerte den Vorsteuergewinn der Sparte zwar um 141% zum Vorjahr auf 31,9 Mrd. Yen (200 Mill. Euro), aber zum Vorquartal nur um 10%. Daiwa verdoppelte den Vorsteuergewinn zum Vorjahr auf 12,6 Mrd. Yen (79 Mill. Euro), aber in den drei Quartalen ab März änderte sich der Gewinn nur wenig.

Das liegt an den verringerten Wertpapier- und Fondsprovisionen von Privatanlegern. Im September hatten die führenden Online-Broker SBI Securities und Rakuten Securities sie abgeschafft. Nomura und Daiwa folgten nicht, weil sie sich schon länger auf die Vermögensverwaltung konzentrieren.

„Wir sind in der Lage, unsere übermäßige Abhängigkeit vom Markt zu überwinden“, erklärte Daiwa-Finanzvorstand Eiji Sato. Nomura differenziert sich durch spezialisiertes Verkaufspersonal, das individuell zugeschnittene Dienstleistungen für wohlhabende Privatkunden anbietet. „Die Umstellung unseres Geschäftsmodells war genau richtig“, sagte Finanzvorstand Takumi Kitamura.

Mehr Beratungsgeschäft

Im Schlussquartal 2023 stiegen die Nettoeinnahmen von Nomura um 2% auf 400,2 Mrd. Yen (2,5 Mrd. Euro). Der Nettoertrag legte um 30% zum Vorjahr auf 50,5 Mrd. Yen (318 Mill. Euro) zu, wenn man den Sonderertrag von 28 Mrd. Yen im Vorjahresquartal aus dem Verkauf von Anteilen einer Tochtergesellschaft herausrechnet. Bei Daiwa kletterten die Nettoeinnahmen um 44% auf 335,4 Mrd. Yen (2,1 Mrd. Euro) und der Reinertrag um 86% auf 28,5 Mrd. Yen (179 Mill. Euro).

Beide Investmentbanken profitierten davon, dass einige Unternehmen aufgrund der gestiegenen Kurse neue Aktien ausgaben, um sich frische Mittel für Wachstum zu beschaffen. Auch verdienten Nomura und Daiwa mit der Beratung von Firmen, die unter dem Druck der Tokioter Börse ihre Kapitalrendite erhöhen wollen.

Nach den kräftigen Kosteneinschnitten der Vorjahre sieht sich Nomura nun auf dem richtigen Weg. Die Geduld der Aktionäre belohnt der Branchenführer mit dem Rückkauf von bis zu 4% der eigenen Aktien für bis zu 100 Mrd. Yen (629 Mill. Euro). Darauf stieg die Nomura-Aktie um 5,2% auf den höchsten Kurswert seit August 2015.

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