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JD.com zielt auf Brokergeschäft

Der chinesische Online-Handelsriese und Technologiekonzern JD.com zeigt Interesse an einem Einstieg ins chinesische Brokergeschäft. Dem Vernehmen nach befindet sich JD.com in Verhandlungen zur Übernahme einer Beteiligung von 27% am börsennotierten...

JD.com zielt auf Brokergeschäft

nh Schanghai

Der chinesische Online-Handelsriese und Technologiekonzern JD.com zeigt Interesse an einem Einstieg ins chinesische Brokergeschäft. Dem Vernehmen nach befindet sich JD.com in Verhandlungen zur Übernahme einer Beteiligung von 27% am börsennotierten Brokerhaus Sinolink Securities. Das Aktienpaket wird von Sinolinks größtem Einzelaktionär, dem Assetmanager Yongjin Group, zum Verkauf gestellt und zum Schlusskurs der Sinolink-Aktie vom Donnerstag mit 10 Mrd. Yuan (rd. 1,3 Mrd. Euro) bewertet. Allerdings sind die Aktien der Sinolink am Freitag in Reaktion auf die Nachricht vom möglichen Einstieg der JD.com um 10% angestiegen, was den höchstmöglichen Tagesgewinn für auf dem chinesischen Festland gehandelte Aktien bedeutet.

JD.com, deren größte Aktionäre Tencent mit ca. 20% und Walmart mit 12,1% sind, fährt im Vergleich zum Erzkonkurrenten im Online-Handelsgeschäft Alibaba ein bislang eher überschaubares Online-Finanzdienstegeschäft, zeigt aber Ambitionen, ihre Fintech-Sparte trotz gegenwärtiger regulatorischer Umbrüche in China weiter auszubauen. Investmentseitig hat sich JD.com bislang nur zweimal mit einem Engagement hervorgetan. Im ersten Fall ging es um die Autofinanzierungsplattform Yixin Capital, im zweiten um die Finanzdienstleistungstochter des Versicherungskonzerns China Taiping Insurance Holdings. Alibaba ist neben ihrem Drittelanteil an Chinas größtem Fintech-Player Ant Group auch an der Investmentbank China International Capital Corp (CICC) und dem Brokerriesen Huatai Securities beteiligt.