Jeder dritte Deutsche scheitert an simpler Prozentrechnung
jsc Frankfurt – Eine bedeutende Mehrheit in Deutschland ist nach einer Umfrage der Sparkassen in Westfalen und an der Lippe nicht in der Lage, selbst einfache Fragen zu Geld und Finanzen zu beantworten. Jeweils mehr als ein Drittel kann den Begriff der Inflation nicht zuordnen oder das Risiko von Aktien nicht von Sparbüchern und festverzinslichen Wertpapieren abgrenzen, knapp die Hälfte scheitert an der Definition eines Mischfonds, zeigt eine Umfrage im Auftrag des Sparkassenverbands Westfalen-Lippe (SVWL) unter 1 441 Bürgern im Verbandsgebiet.Jeder Dritte (33 %) scheitert demnach an folgender Frage: “Angenommen, Sie haben 100 Euro Guthaben auf Ihrem Sparkonto. Dieses Guthaben wird mit 2 % pro Jahr verzinst. (. . .) Wie viel Guthaben weist Ihr Sparkonto nach fünf Jahren auf?” Die möglichen Antworten: “Mehr”, “genau” oder “weniger” als 102 Euro.Der Verband sieht einen “Bildungsauftrag an Schulen, aber auch an Sparkassen”. Zwar erinnern sich mehr als drei Viertel der Befragten (78 %) daran, Wirtschaftsbildung in der Schule erhalten zu haben, doch nur die Hälfte (51 %) hat dort nach eigener Darstellung etwas zu “Geld und persönlichen Finanzen” gelernt. Dabei sehen 75 % die Schule in der Verantwortung, gefolgt von Banken und Sparkassen (41 %) und den Eltern (39 %).Eine breite Mehrheit stuft das eigene Wissen aber als “gut” oder “befriedigend” ein. Fragen zum Geld sind der Umfrage zufolge weniger bedeutend als zur Gesundheit, aber wichtiger als zur Ernährung, zu Umwelt und Ökologie, zu allgemeinen wirtschaftlichen Zusammenhängen oder zur Politik. Anlass für die Umfrage ist der Weltspartag, der weltweit am morgigen Mittwoch gefeiert wird, in Deutschland aber wegen des Reformationstages heute stattfindet.