J.P. Morgan erwägt Rohstoff-Ausstieg
dpa-afx New York
Nach schweren Verwerfungen am Nickelmarkt stellt die US-Großbank J.P.Morgan Chase Finanzkreisen zufolge ihre Geschäfte mit Rohstoffkunden auf den Prüfstand. In der Folge könnte sich das Institut aus dem Handel zurückziehen und diesem Markt entsprechend Liquidität entziehen. Führende Manager hätte ihre Teams weltweit aufgefordert, das Risiko für einige Rohstoff-Bestandskunden neu zu bewerten. Unter den Kunden befänden sich unter anderem Metallhändler und Ölraffinerien, hieß es.
J.P. Morgan gilt als einer der größten Akteure im weltweiten Rohstoffhandel und ist bei weitem der wichtigste bei Metallen. Ein Rückzug der Großbank aus dem Geschäft mit Rohstoffen würde die Märkte zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt belasten. Ohnehin erschweren hohe Preise und eine große Volatilität, auch durch den Krieg in der Ukraine, das Geschäft. Wie das Ergebnis der Prüfungen aussieht, gilt allerdings als offen.
Am 8. März war der Preis für eine Tonne Nickel innerhalb kurzer Zeit um mehr als 100% über die 100000-Dollar-Marke gestiegen. Der Handel wurde daraufhin für mehrere Tage ausgesetzt. Bei der Wiederaufnahme kam es teilweise zu starken Schwankungen und Handelsunterbrechungen.