sto Frankfurt – Der Finanzstabilitätsrat hat seine Liste der weltweit systemrelevanten Banken überarbeitet. Die Aufstellung umfasst weiterhin 30 Namen, allerdings ist den Angaben vom Dienstag zufolge die französische BPCE nicht mehr darunter, dafür ist neu die Royal Bank of Canada mit von der Partie. Einige Banken müssen der neuen Eingruppierung zufolge jetzt weniger Zuschläge aufbauen. Die höchste Risikoklasse mit einem Aufschlag von 3,5 Prozentpunkten auf die Eigenkapitalquote bleibt weiterhin unbesetzt. In der zweithöchsten Risikoklasse mit 2,5 Prozentpunkten verbleibt allein die US-Großbank J.P. Morgan, während die Citigroup als zweite Bank in der Vorgängerliste nun in die Klasse mit 2,0 Punkten heruntergestuft wird.Der Financial Stability Board (FSB) überarbeitet aufgrund seiner aktuellen Einschätzung auf Basis der Vorjahresdaten immer im November die Liste der Global Systemically Important Banks (G-SIBs). Erstmals hatte der Finanzstabilitätsrat die Liste 2011 erstellt, um als Reaktion auf die Finanzkrise das Problem des Too-big-to-fail zu adressieren. Die Zuschläge auf das Eigenkapital müssen die Banken bis 2019 schrittweise einführen. Neben verschärften Kapitalanforderungen haben sie auch noch andere Vorgaben zu erfüllen. Diese betreffen die Verlustkapazität (Total Loss Absorbing Capacity, TLAC), das Erstellen von Sanierungsplänen und die Risikosteuerung.Die Einstufung der Relevanz einzelner Häuser für die weltweite Finanzstabilität erfolgt auf Basis der individuellen Vernetzung. Damit einher geht auch der Grad der Gefährdung für die weltweite Finanzstabilität, sollte die jeweilige Bank straucheln. Deutsche Bank unverändertDemnach stufen die Aufseher die Citigroup nun als weniger relevant ein, auf einer Stufe mit der Deutschen Bank, der HSBC und der Bank of America. Diese haben ihre Einstufung jeweils beibehalten. Heruntergestuft wurde indes BNP Paribas, die noch im Vorjahr in derselben Klasse wie die Deutsche Bank aufgeführt gewesen war. Jetzt haben es die Franzosen mit einem Zuschlag von 1,5 Prozentpunkten leichter. Noch glimpflicher kommt Credit Suisse davon, die nun von 1,5 auf 1 Prozentpunkt heruntergestuft wurde. Im Gegensatz dazu spiegelt sich der Vormarsch chinesischer Institute darin wider, dass die Bank of China und die China Construction Bank nun 1,5 statt zuvor 1 Prozentpunkt verordnet bekamen.Zugleich gab der Finanzstabilitätsrat bekannt, auf eine Neufassung der umstrittenen Liste der weltweit systemrelevanten Versicherer (Global Systemically Important Insurers, G-SIIs) vorerst zu verzichten. Neun Adressen waren bislang identifiziert worden, darunter die Allianz. Vor einer Neuauflage soll der internationale Versicherungsregulierer IAIS zunächst einen neuen Ansatz entwickeln, um nicht nach Größe, sondern nach der jeweiligen Aktivität am Finanzmarkt die Liste neu erstellen zu können.