Mit der Finanzbildung ist es in Deutschland bekanntlich nicht allzu weit her. Wie groß die Herausforderung ist, lässt sich schon anhand der Antworten auf eine der Fragen in der Jugendstudie 2024 des Bankenverbandes BdB erahnen. 40% der 700 befragten 14- bis 24-Jährigen geben an, in der Schule über Wirtschaft und Finanzen „so gut wie nichts“ gelernt zu haben und weitere 40% „nicht so viel“. Es verbleibt einer von fünf Jugendlichen und jungen Erwachsenen, der bekundet, im Schulbetrieb „viel“ darüber gelernt zu haben. Der Wunsch nach einem Schulfach, das Wirtschafts- und Finanzkenntnisse vermittelt, und zwar in allen Bundesländern, wächst. Wollten das 2021 noch 77%, so sind es nun 86%.

Die Defizite sind groß. So weiß beispielsweise mehr als die Hälfte der jungen Menschen nicht, dass die EZB für Preisstabilität im Euroraum verantwortlich ist. Dabei zeigt sich auch: Je jünger, desto größer die Wissenslücken. Ist 51% der 21- bis 24-Jährigen die Rolle der EZB nicht bekannt, wissen bei den 18- bis 20-Jährigen 63% nicht Bescheid und bei den 14- bis 17-Jährigen 84%. Was Investmentfonds sind, können nur 40% der 14- bis 24-Jährigen erklären, immerhin mehr als 2021, als 28% dazu in der Lage waren.

So wichtig die Aufgabe und so groß der Wunsch der jungen Leute, in Sachen Finanzbildung Verbesserungen herbeizuführen, so schwierig ist es laut Bankenverband, diese auch umzusetzen. Weder fühlten sich die meisten Bundesländer bemüßigt, dem Thema an den Schulen den gebührenden Stellenwert einzuräumen, beklagt der BdB, noch sei auf Bundesebene nach dem Ende der Ampel-Koalition deren nationale Strategie für Finanzbildung in Sicht. Deutschland scheine in Sachen Finanzbildung wieder in den „Dornröschenschlaf“ zu fallen.