Der deutsche Markt für private Wohnimmobilien hat sich als Folge des rasanten und starken Zinsanstiegs von einem Verkäufer- in einen Käufermarkt verwandelt. „Die Preise sinken, es sind deutlich mehr Objekte verfügbar, und zusätzlich können Käufer wieder die Preise verhandeln“, sagte Jörg Utecht, der Vorstandsvorsitzende von Interhyp. Das Tochterunternehmen von ING Deutschland zählt sich zu den führenden Vermittlern privater Baufinanzierungen in Deutschland.

„Nachdem die Immobilienpreise mehr als zehn Jahre gestiegen sind, erleben wir nun erstmals einen Abschwung“, berichtete Utecht. „Dieser ist jedoch noch nicht so signifikant, wie es teils berichtet wird.“ Gemessen am Index von Interhyp für private Wohnimmobilien in Deutschland erreichten die Preise im zweiten Quartal des vergangenen Jahres ihren Höhepunkt. Bis Ende 2022 fielen sie um 6%. Überdurchschnittlich stark traf dies Großstädte: In Hamburg, Frankfurt und München verringerten sich die Preise um jeweils 8%, in Köln und Stuttgart um 7%. Anders sieht es im Osten Deutschlands aus: Dort ermittelte Interhyp für Berlin und Leipzig einen Rückgang um jeweils 4%.

Dass die Preise für ältere Objekte stärker fallen als für neue, sei wegen der hohen Energiepreise nicht verwunderlich, ergänzte Finanzvorstand Stefan Hillbrand. Vor 1990 gebaute Immobilien wurden vom zweiten bis vierten Quartal des vergangenen Jahres um durchschnittlich 7,5% günstiger, nach 2010 fertiggestellte dagegen nur um 4%. Die Preisentwicklung wirkt sich auf die Nachfrage aus: Zum einen gibt es einen Trend zu älteren Objekten, zum anderen verringerte sich die durchschnittliche Wohnfläche der über Interhyp finanzierten Häuser von 161 auf 156 Quadratmeter.

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