Katastrophen belasten Assekuranz

Versicherte Schäden nehmen weltweit im ersten Halbjahr um 51 Prozent zu

Katastrophen belasten Assekuranz

tl Frankfurt – Weltweit sind durch Katastrophen im ersten Halbjahr der Gesamtwirtschaft Schäden von 71 Mrd. Dollar entstanden. Der weitaus größte Teil davon entfiel auf Naturkatastrophen, also auf Ereignisse, die nicht von Menschen verursacht wurden. Das schätzt der Rückversicherer Swiss Re vorläufig. Die Versicherungsschäden aus allen Katastrophen lagen von Januar bis Juni bei 31 Mrd. Dollar, 51 % mehr als im ersten Halbjahr 2015, wie die Sigma-Studie zeigt. Die Ereignisse kosteten insgesamt 6 000 (i.V. 12 000) Menschen das Leben. Erdbeben in JapanDie größten Schäden entstanden den Angaben zufolge im April durch zwei Erdbeben in Japan. Der wirtschaftliche Gesamtschaden liege zwischen 22 und 48 Mrd. Dollar. In der Präfektur Kumamoto gab es weitreichende Infrastrukturschäden und Brände. Dabei stürzten Gebäude ein. Die Versicherungsschäden werden mit insgesamt 5,6 Mrd. Dollar beziffert. Darüber hinaus kamen 64 Menschen ums Leben. Deutlich mehr, nämlich 668 Tote, gab es am gleichen Tag in Ecuador, als ein noch stärkeres Erdbeben Brücken und Gebäude einstürzen ließ. Wegen der geringen Versicherungsdurchdringung belief sich der Versicherungsschaden nur auf 400 Mill. Dollar.Der gesamtwirtschaftliche Schaden hat im ersten Halbjahr um 38 % zugenommen, schreiben die Analysten der Swiss Re weiter. Auf Naturkatastrophen entfielen 68 Mrd. Dollar, die restlichen 3 Mrd. Dollar auf von Menschen verursachte Katastrophen. Die weltweiten versicherten Gesamtschäden aus Gewittern, Erdbeben und Waldbränden betrugen 28 Mrd. Dollar. Dies liege leicht über dem Halbjahresdurchschnitt der vergangenen zehn Jahre, heißt es bei Swiss Re. Versicherungsschäden aus durch Menschen verursachte Katastrophen verringerten sich von 5 Mrd. auf jetzt 3 Mrd. Dollar. Unwetter und WaldbrandMehrere Gewitter und Hagelschauer in den USA haben im März und April zu versicherten Schäden von 7,3 Mrd. Dollar geführt. Stürme und Überschwemmungen vor allem in Deutschland und Frankreich verursachten gesamtwirtschaftliche Schäden von 4 Mrd. Dollar, von denen 2,8 Mrd. Dollar versichert sind. Im Mai suchten Waldbrände die kanadische Provinz Alberta heim und führten zur Evakuierung der Stadt Fort McMurray. Durch die Brände entstanden Schäden von 3,6 Mrd. Dollar, von denen 2,5 Mrd. Dollar abgedeckt sind. Damit handele es sich um die teuersten Waldbrandkatastrophen in der Geschichte der Versicherungswirtschaft.Die Swiss Re weist darauf hin, dass die weltweit versicherten Gesamtschäden für die erste Jahreshälfte noch angepasst werden könnten. Solche Anpassungen sowie die anhaltende Hurrikansaison in Nordamerika könnten im weiteren Jahresverlauf höhere Schadensummen verursachen, warnt der Rückversicherer.—– Wertberichtigt Seite 6