Katastrophen kosten Versicherer mehr als erwartet

Schäden summieren sich 2015 auf 37 Mrd. Dollar

Katastrophen kosten Versicherer mehr als erwartet

Reuters Zürich – Naturkatastrophen und von Menschen verursachte Unglücke haben die Versicherungsbranche im vergangenen Jahr mehr gekostet als in einer ersten Schätzung veranschlagt. Die versicherten Schäden summierten sich auf 37 Mrd. Dollar, wie der Schweizer Rückversicherer Swiss Re am Mittwoch mitteilte. Das sind 5 Mrd. Dollar mehr, als die Nummer 2 der Branche Mitte Dezember geschätzt hatte. Teuer zu stehen kamen die Branche in den letzten Tagen des Jahres dann Überschwemmungen in Großbritannien und Winterstürme in den Vereinigten Staaten.Die Schadenlast ist dennoch deutlich geringer als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre von 62 Mrd. Dollar. Die gesamten wirtschaftlichen Schäden – also inklusive nicht versicherter Belastungen – beliefen sich im vergangenen Jahr auf 92 Mrd. Dollar. Hafen-Unglück am teuerstenDas Gros davon entstand durch Naturkatastrophen, von denen sich Swiss Re zufolge 198 ereigneten – so viele wie nie zuvor. Für den teuersten Schaden sind allerdings Menschen verantwortlich: Die verheerende Explosion im Hafen der chinesischen Großstadt Tianjin im August wird die Versicherer bis zu 3,5 Mrd. Dollar kosten. Mehr als 26 000 Menschen kamen im vergangenen Jahr bei Katastrophen ums Leben, etwa doppelt so viele wie 2014. Seit 1990 waren im Schnitt 66 000 Tote pro Jahr zu beklagen.