IM INTERVIEW: PROF. UDO STEFFENS, PRÄSIDENT DER FRANKFURT SCHOOL OF FINANCE & MANAGEMENT

"Kein Geld zu haben macht einfach keinen Spaß"

Neuer Campus soll Aufstieg in die Champions League der europäischen Business Schools erleichtern - Finanzierung aus eigener Kraft

"Kein Geld zu haben macht einfach keinen Spaß"

Mit der Eröffnung des neuen Campus startet die Frankfurt School in die nächste Entwicklungsphase. Im Fokus stehen der Ausbau der wissenschaftlichen Exzellenz und die Internationalisierung. Ziel ist es, in die Spitzengruppe der europäischen Business Schools vorzustoßen, wie ihr Präsident Udo Steffens im Interview der Börsen-Zeitung sagt.- Herr Professor Steffens, in Ihrer Vision 2020 formulieren Sie das Ziel, zu den besten Business Schools Europas zu gehören. Wo steht die Frankfurt School heute?Wir sind angekommen in der Gruppe jener Wirtschaftsuniversitäten, die man in Europa aufzählt, wenn man die besseren nennt. Aber zweifellos ist es so, dass wir unser Ziel noch nicht erreicht haben. In der Forschung sind wir unserem Ziel am nächsten, näher als beispielsweise in den verschiedenen Programmrankings. Wir sind insgesamt auf einem sehr guten Weg, gleichwohl liegt noch ein hartes Stück Arbeit vor uns.- Gibt es denn allgemein anerkannte Listen, um das Ranking zu messen?Ja, es gibt zwei international akzeptierte Rankinglisten: für die Lehre und Programme das Gesamtranking der europäischen Business Schools der “Financial Times”; für die Forschung das Ranking der University of Texas in Dallas, in dem die Veröffentlichungen der Hochschulen in den führenden wirtschaftswissenschaftlichen Zeitschriften gezählt werden. Schaut man auf unseren aktuellen Forschungsoutput, liegen wir unter den ersten 20. Aber man darf nicht vergessen, dass da eine ganze Gruppe europäischer Business Schools stark unterwegs ist.- Warum haben diese Rankings eine solche Bedeutung?Die Phase der “Egalität” in Deutschland, als es eigentlich egal war, an welcher Universität man studiert hat, ist vorbei. Das heißt, Komplexität wird systematisch reduziert, indem man sagt: Diese oder jene Uni ist eine Top Business School oder Wirtschaftsuniversität, und die Absolventen erfüllen alle bestimmte Standards.- Namen zählen also mehr als das an der Hochschule Gelehrte?Der Name einer Hochschule steht heute mehr als früher für die Qualität des Studiums. Es gibt mehr Akademiker, und der Arbeitsmarkt ist härter geworden. Wie gut und schnell der Berufseinstieg für einen Absolventen gelingt, ist zu einem zentralen Thema einer Wirtschaftsuniversität geworden. Früher galt eine Universität als erfolgreich, wenn sie möglichst viele Absolventen produzierte – unabhängig davon, ob sie nach dem Studium qualifizierte Jobs angetreten haben.- Wo sehen Sie denn die Frankfurt School im deutschen Wettbewerb unter den Business Schools und Wirtschaftsunis positioniert?Die führende Gruppe wird stark von drei nichtstaatlichen Hochschulen geprägt, der WHU in Koblenz, der ESMT in Berlin und der Frankfurt School. Gleichwohl haben sich einige staatliche Universitäten ebenfalls gut positioniert: Etwa die Universität Mannheim mit ihrer traditionellen Stärke in BWL und VWL, die Universität zu Köln mit ihrer Kooperation mit der Rotterdam School of Management oder die Goethe-Universität in Frankfurt. Nicht zu vergessen die TU München, die sich als Hub von IT, Engineering und Businesss Management ausgesprochen dynamisch positioniert und das deutsche Wirtschaftsingenieurwesen klug in die internationale Welt einbringt.Gemeinsam arbeiten wir daran, das Thema Business Schools in Deutschland weltweit auf Augenhöhe zu den angelsächsisch geprägten Institutionen zu positionieren. Das ist aber ein Marathonlauf, den wir erst etwa zur Hälfte absolviert haben und in dem jetzt die unternehmerische Stärke der Wirtschaftsuniversitäten über den weiteren Erfolg entscheiden wird.- Haben Sie für die Frankfurt School denn ein Vorbild, eine internationale Benchmark?Wir vergleichen uns in Europa systematisch mit der HEC in Paris, hier insbesondere bei der Forschung, aber auch mit Bocconi, Mailand, mit dem Instituto de Empresa, Madrid, mit IESE, Barcelona, und mit der Rotterdam School of Management. Weit vorne im europäischen Wettbewerb stehen INSEAD in Frankreich/Singapur und die London Business School.- Was bringt Ihnen für diesen Wettbewerb unter den Business Schools der neue Campus?Trotz aller Virtualität und E-Learning wollen Menschen sich begegnen, miteinander sprechen und einen Ort haben, an dem sie gemeinsam arbeiten. Das konnte das bestehende, erst knapp 20 Jahre alte Gebäude nicht in ausreichendem Maße darstellen. Auf dem neuen Campus können wir Aspekte modernen Lernens wie die Gruppenarbeit an Fallstudien und den interaktiven Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden wesentlich besser abbilden. Auch das Learning Center, wie eine Bibliothek heute heißt, eröffnet viel mehr Raum für Lernen, Denken und Kreativität. Schon jetzt nach wenigen Wochen erleben wir die Energie, die die Architektur freisetzt. Der von dem renommierten dänischen Architekturbüro Henning Larsen entworfene Campus ist auf Begegnung und Kommunikation ausgelegt. Das ist gerade auch für die internationalen Studenten wichtig, ihr Leben spielt sich den ganzen Tag auf dem Campus ab.- Wird sich die Internationalität der Frankfurt School mit dem neuen Campus nochmals steigern?Ja. Die Internationalität weiter zu erhöhen ist eines der wichtigsten Ziele. Neben Grundbedingungen wie einem durchgehend englischsprachigen Angebot und Career Services spielt insbesondere studentisches Wohnen eine zentrale Rolle. Erasmus-Gaststudenten oder Studenten aus Amerika, Asien oder Afrika finden in Frankfurt auf die Schnelle kein Zimmer. Oder nur zu horrenden Preisen. Um Zimmer von etwa 400 bis 500 Euro anbieten zu können, muss man studentische Wohnheime haben – die haben wir bereits, aber noch viel zu klein. Wir planen, das in den nächsten Jahren deutlich zu erweitern.- Wird die Frankfurt School also nebenbei auch so etwas wie ein Immobilienentwickler?Dieser Begriff ist in der Tat schon gefallen. Studentisches Wohnen ist gleichwohl konstitutiv für uns als private Business School in Frankfurt. Wir haben kein Studentenwerk oder konfessionelle Studentenwohnheime zur Verfügung. Daher stellt sich nur die Frage: Selbst machen oder kaufen? Am Ende geht es auch darum, einen Deckungsbeitrag zur Finanzierung der Forschung zu erzielen.- Sie werden also noch weiter in Gebäude investieren?Ja, wir möchten noch einen 80 Meter hohen Turm auf den Campus stellen. Das ist zwar derzeit im Bebauungsplan nicht vorgesehen, aber wir hoffen, dass sich hier noch etwas bewegt. Wir wollen damit insbesondere studentisches Wohnen gewährleisten, weil die Stadt sonst ihr studentisches Potenzial, das sie hat, nicht realisieren kann. Wir wollen “Leben auf dem Campus” anbieten können.- Im Wettbewerb der Business Schools zählen die finanziellen Bedingungen, haben Sie gesagt. Wie haben Sie den neuen Campus finanziert?Die Finanzierung des neuen Campus ist relativ simpel, und Herr Draghi hilft mit den niedrigen Zinsen. Wir investieren 110 Mill. Euro in den neuen Campus: 63 Mill. Euro haben wir geliehen, durch einen KfW-refinanzierten Kredit unter Führung der Commerzbank. 47 Mill. Euro bringen wir als Eigenkapital ein, wobei ein Großteil davon aus dem Verkauf des bisherigen Gebäudes stammt. Dieses Gebäude gehört uns, und wir haben die Schulden darauf in den vergangenen 15 Jahren brav getilgt.Zusätzlich zum neuen Campus haben wir noch das angrenzende Gelände finanziert. Wir haben dieses von der hessischen Landesregierung gekauft. Einschließlich der Erstellung der studentischen Wohnheime kommen daher noch einmal rund 20 Mill. Euro hinzu, so dass wir letztlich ein Investitionsvolumen von 130 Mill. Euro haben. Größtenteils festverzinslich finanziert tilgen wir die Kreditverbindlichkeiten analog einer Eigenheimfinanzierung.- So einfach?Die künftige laufende Belastung wird natürlich höher liegen als mit dem alten Campus, aber wir haben in allen Szenarien einen positiven Cash-flow und eine relativ komfortable Überschusssituation. Damit ist die Finanzierung aus eigener Kraft gewährleistet, auch ohne eine potente Stiftung im Hintergrund.- Hatten Sie denn Garantien zur Absicherung der Fremdfinanzierung?Nein. Trotzdem haben alle gedrängelt, um uns den Kredit zu angemessenen Konditionen zu geben. Natürlich, billiger geht’s immer. Aber wir tilgen sportlich, das heißt über maximal 15 Jahre. Für andere Finanzierungsideen wie beispielsweise “Educational Bonds” waren die Banken leider nicht aufgeschlossen. Die Kreativität in der Finanzierung lässt für eine Business School also noch zu wünschen übrig.- Sind Sie denn im Zeit- und im Kostenplan geblieben mit dem neuen Campus?Ja. Die Kosten haben wir nach der Entwurfsplanung auf 110 Mill. Euro veranschlagt und müssen nicht nachlegen. Innerhalb der verschiedenen Budgetpositionen gab es natürlich Verschiebungen. Der Verzicht auf einen Generalunternehmer, was ja ein zusätzliches Risiko für den Bauherrn ist, hat eine Kosteneinsparung von 10 bis 15 % gebracht, so dass wir an anderer Stelle etwas großzügiger sein konnten und die Qualität der Ausstattung sogar erhöht haben.Der Zeitplan wurde nahezu eingehalten, wir haben eine Verzögerung von etwa sechs Wochen. Die letzten Zuckungen mit dem in Deutschland so berühmt-berüchtigten Brandschutz sind noch nicht ganz ausgestanden, aber warum sollte es uns da anders ergehen als vielen anderen deutschen Unternehmen. Wir sind aber auf gutem Weg und werden das in Kürze abschließen. Insgesamt also für ein deutsches Großbauprojekt eine erstaunlich präzise Zeit- und Kostenplanung!- Kommen wir zur Finanzierung des laufenden Betriebs. Wie sieht da ein Budget für ein Jahr aus und wo kommen die Mittel her? Was müssen die Studierenden über Ihre Gebühren selbst beitragen?Wir haben ungefähr einen Umsatz von 92 Mill. Euro, zusammen mit unseren Tochterunternehmen, was uns unter die ersten zehn der Business Schools in Europa bringt. Wir haben ein historisch bewährtes Geschäftsmodell mit drei großen Säulen. Erstens den großen Bereich der akademischen Programme und Forschung, also Bachelor und Master, Doktorandenprogramme und Fakultät. Zweitens Professional und Executive Education, mit den vormaligen Bankakademieprodukten, den firmeneigenen Projekten, aber auch dem offenen Seminargeschäft. Und dann haben wir drittens als Besonderheit einer Business School unsere International Advisory Services. Diese machen weltweit Projekte im Wesentlichen im Bereich Development und Micro Finance sowie Climate Finance, die durch internationale Finanzinstitutionen wie KfW, EIB oder Weltbank finanziert werden. Es ist so, dass bis auf die Forschung im engeren Sinn alle Bereiche eine angemessene Marge, also einen Überschuss erwirtschaften. Auch die akademische Lehre, wenn davon die akademische Forschung und Promotionsprogramme abgezogen werden. Insgesamt können wir damit einen Überschuss realisieren, der die Selbstfinanzierungskraft für die Zukunft angemessen darstellt.- Welche Rolle spielen Spenden im weitesten Sinne?Wir mühen uns ernsthaft und mit viel Energie, unser Fundraising und unsere Spenden gut zu positionieren. Wir haben 2016 rund 2,6 Mill. Euro hereingeholt, davon 1 Mill. Euro von der Interessengemeinschaft Frankfurter Kreditinstitute und 1 Mill. Euro von Commerzbank-Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller sowie 0,6 Mill. Euro durch kleinere Spenden, beispielsweise über unsere studentische Crowdfunding-Kampagne. Auch Wolfgang Steubing hat eine Million gespendet. Das bleibt ein mühsames Geschäft. In Deutschland steht die Bedürftigkeit im Vordergrund. Exzellenz wird nur selten von potenziellen Gebern gefördert.- Erwarten Sie vom Brexit Rückenwind für die Frankfurt School?Wir erwarten eindeutig Rückenwind. Der Brexit wird dazu führen, dass mehr internationale Manager in die Stadt gespült werden, die für ihre Kinder internationale Standards in der Ausbildung erwarten. Das gilt sowohl für die Schule wie für die Business Schools. Die sind auch gewohnt, Studiengebühren zu bezahlen, die hier ja im internationalen Vergleich moderat sind.- Welche Überlegungen haben Sie hinsichtlich des akademischen Angebots?Es gibt Überlegungen, auch in der Stadt, einen runden Tisch zu organisieren mit den wissenschaftlichen Institutionen und den Hochschulen, um die regionalen Eliten noch mehr für diese Fragestellung zu sensibilisieren und die Vielfalt zu befördern. Wir werden unser Bachelor-Programm noch einmal deutlich wachsen lassen, von einer Aufnahmekapazität von rund 300 im Jahr auf rund 600 im Jahr. Das würde bedeuten, dass wir die Ausbaureserven des neuen Campus nutzen müssen, weil wir glauben, dass eine internationale Bachelor-Ausbildung – auch sehr stark in Richtung Liberal Arts – eine gute Basis für eine berufliche Karriere sein kann. Da sehen wir Möglichkeiten, uns an internationale Standards anzupassen, ohne jenes zu vernachlässigen, was deutsche Managementkultur ausmacht!- Wie unterscheidet sich Ihr Profil von den anderen Hochschulen am Platz Frankfurt?Wir sind anders darin, wie wir mit Studenten umgehen. Wenn sie den Zugangstest bestanden haben und eingeschrieben sind, tun wir alles, dass sie durchkommen. Der “Caring”-Aspekt ist von größter Bedeutung. Wir haben ein neues Team, das sich nur mit nichtcurricularen Fragestellungen befasst, also von Jobeinstieg und Praktika zu Finanzierungs- oder Visafragen. Die Business School ist für das Management von Geschäftsprozessen in allen Facetten da. Es gibt bei uns eine starke Handlungsorientierung. Im Umkehrschluss heißt das aber nicht, dass dies auf Kosten der Wissenschaftlichkeit geht. Wir nehmen für uns in Anspruch, in den vergangenen fünf Jahren in der BWL allgemein und auch im Bereich Finance die forschungsstärkste Universität zu sein. Ein weiterer Punkt, an dem wir uns von anderen unterscheiden, ist die Attraktivität unserer Schule für gute Forscher und Professoren. Es gibt kein Lehrstuhlprinzip. Der Professor muss sich also nicht um einen Lehrstuhl mit zwei, drei Assistenten kümmern. Wir sind in Departments organisiert. Braucht er Unterstützung, liefert die Hochschule das.- Ist das attraktiv für die Professoren, so ohne eigenen Lehrstuhl?International ist das Standard, und unsere Professoren schätzen das. Wir haben viele Schlachten um Top-Leute gewinnen können. Was inspiriert, ist die Dynamik; wir können das Gefühl vermitteln, sie würden selbst an der Werkbank stehen und das Werkstück feilen. Wir haben eine hohe Präsenzkultur, das erleichtert den fachlichen Austausch. Zusätzlich ist das Lehrdeputat oft geringer als an einer öffentlich-rechtlichen Universität. Wir können ermöglichen, dass ein aktiver Forscher seine Lehrverpflichtung in einem Vierteljahr leisten kann und die restlichen neun Monate vollkommen frei für seine Forschung ist.- Sie betonen sehr die Forschungsstärke. Ist da noch eine Wunde aus der einstigen Diskussion um das Promotionsrecht?Es ist natürlich so, dass man früher gesagt hat, die Frankfurt School ist eine tolle Institution – was die Lehre betrifft. Aber akademisch – na ja. Das sei doch “Fachhochschule plus”. Und das ist so ähnlich 2009 auch von einem nicht so positiven Gutachten des Wissenschaftsrates formuliert worden. Wir sind dann, was die Forschungsorientierung anbelangt, durchgestartet. Das dauert lange, bis es in der akademischen Welt ankommt und in der Öffentlichkeit erkannt wird. Das ist jetzt unzweifelhaft gelungen.- Es verwundert, dass ein Campus immer noch so eine Rolle spielt in einer Zeit, wo wir virtuell so vernetzt sind.Das mag erstaunen, aber es hat mit Verhaltensfragen zu tun. Das Zusammensitzen im Klassenraum hat einen großen sozialen Disziplinierungsfaktor. Bei aller Virtualität braucht es einen Raum, in dem Menschen zusammenkommen. Es geht nicht nur um reines Wissen. Ein mehrjähriges Studium prägt einen Menschen.- Im nächsten Jahr läuft Ihre Amtszeit aus. Wie sehr schmerzt es, das Amt jetzt abzugeben? Oder gilt für Sie das Motto: Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist?Diesen Spruch kenne ich auch. Mit dem Einzug in den neuen Campus ist es natürlich am schönsten. Es ist ambivalent. Ich werde im nächsten März 68 Jahre alt. Der Übergabeprozess ist gut organisiert, mein Nachfolger steht intern schon fest und wird auch in diesem Jahr noch öffentlich mitgeteilt. Es gibt zudem ein sehr stabiles, starkes Management-Team.- Was würden Sie anders aufsetzen, wenn Sie die vergangenen zwanzig Jahre noch einmal aufrollen könnten?Ich würde vieles anders machen, ich bin ja nicht die Bundeskanzlerin. Wir würden mehr Gas geben: Die Problematik einer deutschen Institution ist, dass wir uns den Standards internationaler Business Schools erst zögerlich anpassen mussten. Wir haben uns aus einer Top-Akademie über eine Fachhochschule in den Universitätsstatus hineingearbeitet. Das ist langwierig und mühsam gewesen. Die Eindeutigkeit in Richtung wissenschaftliche Exzellenz hat lange gefehlt, weil wir unsicher waren, was das zu unserem Geschäftsmodell beitragen würde. Es gab auch einmal die Idee, den akademischen Arm abzuspalten, da der weder Geld noch Reputation brachte. Das haben wir zum Glück nicht gemacht.- Was geben Sie Ihrem Nachfolger mit auf den Weg? Risikoorientierung und unternehmerischen Geist?Geld wird nur verdient, wenn man auch gewisse Risiken eingeht. Kein Geld zu haben macht einfach keinen Spaß, denn es schränkt letztlich die Managementfreiheit ein. Wenn wir unsere Champions-League-Positionierung schaffen, wird es eine größere Zahl geben, die sich mit uns verbinden wollen. Das ist nur mit einer starken unternehmerischen Orientierung zu schaffen.—-Das Interview führten Claus Döring und Dietegen Müller.