Keine Entwarnung für Spaniens Banken
ths Madrid – Spanien hat bei der Sanierung seiner angeschlagenen Finanzbranche Fortschritte gemacht, doch angesichts der auch weiterhin schwierigen Wirtschaftslage kann noch keine Entwarnung gegeben werden. Zu diesem Schluss kommen die Inspektoren der Troika aus EZB, EU-Kommission und IWF nach einem zweiwöchigen Besuch in Spanien. In einer Erklärung vom Montag bescheinigte die Troika, dass die Auflagen des Rettungspakets für die Banken bislang eingehalten wurden und die Häuser wieder auf etwas festeren Fundamenten stehen. “Die Liquidität der spanischen Bankbranche hat sich weiter verbessert”, heißt es in der Mitteilung. Die Geldinstitute, wie auch andere spanische Großkonzerne, hatten in letzter Zeit wieder leichteren Zugang zu Liquidität an den internationalen Märkten.Spanien hatte im letzten Jahr einen Rettungsschirm nur für seine Banken beantragt, da ein Großteil der Geldhäuser durch die zerplatzte Immobilienblase in Schieflage geraten war. Von den zugesagten 100 Mrd. Euro hat Spanien bislang jedoch erst 40 Mrd. Euro beansprucht, um die Bilanzen zu sanieren. Die Banken haben zusätzlich umfangreiche Rückstellungen zulasten der Gewinne getätigt. Die Regierung hatte vor Tagen deutlich verneint, dass Spanien weitere Mittel aus der Kreditlinie benötigen würde.Die Troika fordert die Aufsichtsbehörden jedoch auch weiterhin zu großer Wachsamkeit auf. “Die Risiken für die spanische Wirtschaft und damit für den Finanzsektor sind weiter hoch, da sich Spanien nach wie vor im Prozess befindet, die erheblichen Ungleichgewichte aus der Zeit vor der Krise auszugleichenaÇØ, schreibt der IWF in einer separaten Erklärung.Bedenklich stimmt die Aufseher der Troika das neue Hypothekengesetz, das den Kunden gegenüber den Banken mehr Rechte einräumt.